Chaos beseitigt: HudBay Minerals macht Agnico-Eagles Garofalo zum CEO
Mit der am Montag verkündeten Personalie endet ein Zeitraum von fast sechs Monaten, in dem der kanadische Konzern ohne permanenten CEO war. Das hatte sich auf den Aktienkurs ausgewirkt, da Investoren in dieser Zeit nur geringen Einblick in die strategische Ausrichtung des Unternehmens gewinnen konnten.
Garofalo ist aktuell noch CFO bei dem Goldproduzenten Agnico-Eagle Mines, wo er eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung dieses Unternehmens von einem kleinen kanadischen Player zum internationalen Großunternehmen spielte, seit er 1998 zum Unternehmen stieß.
In einem Interview erklärte Garofalo, er wolle die starke Finanzposition und die gut ausgebildeten Mitarbeiter von HudBay einsetzen, um unter anderem Projekte in einem frühen Entwicklungsstadium zu erwerben und aufzubauen. Eine Strategie, die der bei Agnico-Eagle verfolgten sehr ähnelt. Man werde sich schnell eine Reihe von Projekten in der Entwicklungsphase ansehen, die in die Pipeline von HudBay passen und zur Produktion gebracht werden könnten, so Garofalo weiter. Er sei zuversichtlich, das man bereits in den nächsten Monaten die Pipeline mit neuen Projekten auffüllen könne.
In den vergangenen Jahren hatte HudBay seine Aktionäre in Bezug auf zwei wichtige Faktoren im Unklaren gelassen: zum ersten war die Unsicherheit in Bezug auf den CEO-Posten geradezu unglaublich und zum zweiten war nie wirklich klar, was man mit dem gigantischen Berg an Cash vorhatte, den HudBay auf der Bank hat. Derzeit beläuft sich diese Summe auf mehr als 900 Millionen Dollar und das Unternehmen muss Wege finden, dieses Kapital zu investierem, um seine Produktion über die Basis in Flin Flon in der kanadischen Provinz Manitoba hinaus zu steigern.
Die Turbulenzen an der Spitze des Unternehmens begannen Anfang 2008 als CEO Peter R. Jones das Amt entzogen und er durch den damaligen Chairman Allen Palmiere ersetzt wurde. Später im Jahr trat Palmiere dann zurück, als die Aktionäre wegen des erfolglosen Übernahmeversuchs der Lundin Mining Corp revoltierten. Kurzfristig wurde Palmiere durch den Bergbauveteran Colin Benner ersetzt bis Jones im März 2009 seinen Job wieder einnahm. Dann aber überraschte Jones die Investoren, indem er zum Ende des Jahres zurücktrat!
Diese Seifenoper ist nun endlich beendet. Und auch die Analystengemeinde ist froh zu sehen, dass Garofalo der neue Unternehmenschef sein wird. Man ist zuversichtlich, dass er Möglichkeiten finden wird, die überschüssigen Mittel zum Wachstum des Unternehmens zu investieren - womit seine Vorgänger eine Menge Probleme hatten.
Zwar verfüge Garofalo noch nicht über Erfahrung als CEO, meinen zum Beispiel die Experten von Thomas Weisel Partners, doch habe er sich in den vergangenen 10 Jahren bei Agnico-Eagle im Detail mit den Buntmetallmärkten, problematischen Produktionsentscheidungen und zuletzt auch mit schnellem Wachstum beschäftigt.
Auch die Analysten von BMO Capital Markets sehen Garofalo als gute Besetzung für den CEO-Posten bei HudBay an und weisen auf seine Erfahrung hin. Zudem trete er den Posten mit einer guten Ausgangslage an, da er über viel Cash verfügen könne, dem keine Verbindlichkeiten gegenüber stünden.
Garofalo selbst jedenfalls macht sich keine Sorgen, dass er über zu wenig Erfahrung verfügen könnte. In den vergangenen 20 Jahren sei er persönlich an der Errichtung von zehn Minen beteiligt gewesen, sagte er in einem Interview. Seinen neuen Job tritt er am 12. Juli an.