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Kommt jetzt die Übernahmewelle bei den Gold-Juniors?

19.08.2010  |  Rainer Hahn
RTE Stuttgart - (www.rohstoffe-go.de) - Da die Majors der Goldbranche immer seltener selbst große Goldfunde machen - und diese insgesamt ohnehin immer seltener werden -, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Branchengiganten sich verstärkt Juniors mit bereits abgesteckten Vorkommen unter den Nagel reißen werden.

Erst vor Kurzem gabt beispielsweise Kinross ein Angebot für die Aktien von Red Back Mining ab, wobei man auf die Goldlagerstätten des Unternehmens in Mauretanien und Ghana abzielt. Die Aktionäre von Red Back stimmten dem Deal zu, während die Kinross-Aktionäre eher skeptisch scheinen. Das Management von Kinross erbat sich etwas Zeit - ca. sechs Monate -, um mehr über das Ausmaß der Vorkommen von Red Back aufzudecken. Experten erwarten, dass allein die Lagerstätten in Mauretanien zwischen 10 und 20 Mio. Unzen erreiche.

Die Tatsache, dass diese Lagerstätten voraussichtlich im oberflächennahen Tagebau ausgebeutet werden können, sollten es ermöglichen, dass man dort Gewinne macht, die den gezahlten hohen Preis - knapp über 7 Mrd. Dollar - rechtfertigen würden. Sollte das der Fall, dann könnte diese Übernahme den zukünftigen Weg für die Gold-Majors aufzeigen, um ihre Ressourcen zu erhöhen. Was man allein durch organisches Wachstum bzw. Exploration auf eigene Kosten kaum noch erreichen kann.

Denn die Kosten für das Aufspüren von neuen großen Lagerstätten steigen mit den Risiken. Vor allem weil in vielen Ländern die politische Situation alls andere als stabil ist. Hinzu kommt, dass die meisten, wenn nicht alle, wirklich großen Goldvorkommen bereits gefunden wurden, während die Großkonzerne ihre sich erschöpfenden Reserven ersetzen müssen. Was bedeutet, dass man sich daran gewöhnen muss, auch etwas kleinere Lagerstätten in Betracht zu ziehen.

Das kann riskant sein, denn es geht ja nicht nur darum, ein Vorkommen zu finden, sondern auch darum, es nach dem kanadischen Ressourcenstandard NI 403-101 zu bestätigen, eine Machbarkeitsstudie durchzuführen, Kapital aufzunehmen, die Mine zu entwickeln und schließlich in Produktion zu gehen. Idealerweise sollte es möglich sein, die Lagerstätte kontinuierlich auszuweiten. Das macht dann das Projekt für Anleger und Investoren attraktiv, während das Risiko von der Entdeckung hin zur Produktionsaufnahme abnimmt. Der Punkt, an dem Investments erfolgen, steht in direkter Beziehung zur Entwicklungsphase des Projekts.

Und die Branchenriesen müssen ihre Ressourcen auffüllen, um überleben zu können. Den jede Mine enthält nur eine bestimmte Menge an nachgewiesenem Gold und die Rate mit der dieses abgebaut wird, bestimmt über die Lebensdauer der Mine.

Die Zahl der Minen und deren Lebensdauer bestimmt die Zukunft eines Minenunternehmens. Mehrere Minen unter einem Dach zu vereinen, wurde attraktiv, da so das Fortbestehen des Unternehmens nicht von einer einzelnen Mine und deren Lebensdauer abhängt.

Seit ungefähr 1985 begannen die Produktionsraten bei Gold stark zu steigen und nun sind neue Lagerstätten schwer zu finden und in Produktion zu bringen. Oft arbeiten die Minenfirmen in Ländern, wo die politische Lage ein Investment riskant macht, während gleichzeitig die Vorkommen, die noch zu finden sind, immer kleiner werden. Deshalb widmen sich auch große Goldkonzerne mittlerweile schon Vorkommen von nur 1 Mio. Unzen. Alles was darüber hinausgeht, ist sogar noch attraktiver. Insbesondere, wenn die Vorkommen in politisch stabilen Regionen liegen.

Man versetze sich nun in die Rolle eines Gold-Majors, der auf ein kleineres Unternehmen stößt, das bereits aus nachgewiesenen Vorkommen produziert und dessen Bohrergebnisse auf exzellentes Potenzial zur Erweiterung der bekannten Lagerstätten hindeutet. Eine Wahl gibt es dann eigentlich nicht mehr, wenn die Bedingungen stimmen.

Und es gibt jede Menge Unternehmen, die explorieren, schon über nachgewiesene Vorkommen verfügen oder als Juniors sogar bereits produzieren. Insbesondere letztere sind eine sichere Alternative, vorausgesetzt die Übernahme steigert den Shareholder Value und verwässert ihn nicht, sodass unserer Ansicht nach immer mehr große Goldfirmen diesen vernünftigen Weg einschlagen werden, um ihre Ressourcen und Reserven aufzufüllen oder zu erhöhen.

Die Frage ist: Welche Juniors könnten als nächstes ins Visier der Branchenriesen geraten? Nun, in dieser Hinsicht ist eine Menge Recherche und Intuition nötig. Ein Blick auf die Seiten von www.goldinvest.de könnte vielleicht helfen.



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