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Chinesischer Aluminiumriese Chalco hält Ausschau nach neuen Ufern

24.08.2010  |  Rainer Hahn
RTE Stuttgart - (www.rohstoffe-go.de) - Nach enttäuschenden Quartalszahlen wird sich an der Strategie von Chalco einiges ändern. Künftig steht bei den Chinesen nicht nur Aluminium auf der Tagesordnung. Auch Eisenerz, Seltene Erden, Kohle und Kupfer rücken ins Blickfeld.

Mit einem Quartalsverlust von 96,7 Millionen Yuan (14,2 Millionen Dollar) hatte niemand gerechnet. Im Vorfeld gingen Analysten davon aus, dass Aluminum Corp of China, allgemein als Chalco (WKN: 765907) bekannt, einen kleinen Gewinn im zweiten Quartal erwirtschaften kann. Im ersten Quartal lag das Plus bei 627,3 Millionen Yuan (92,25 Millionen Dollar). Dennoch wird allgemein davon ausgegangen, dass man bei Chalco auf Jahresbasis in den schwarzen Zahlen bleibt. Bisher prognostizierten Analysten einen Jahresgewinn von rund 3,1 Milliarden Yuan (455,9 Millionen Dollar). Nach den jüngsten Zahlen könnte diese Schätzung nach unten revidiert werden. Die Reaktion am Markt erfolgt prompt, im Tagesverlauf verlieren die Papiere von Chalco rund 5 Prozent.

Grund für das Minus zwischen April und Juni sind die vergleichsweise hohen Kosten von Chalco. Viele Mitbewerber, wie Alcoa (WKN: 850206) oder Rio Tinto (WKN: 852147), schaffen es, Aluminium günstiger herzustellen. Daher wird Chalco besonders von den volatilen Aluminiumpreisen getroffen. Stark beeinflusst werden die Kosten bei Chalco von den Energiepreisen. Das chinesische Unternehmen benötigt jährlich 20 Millionen Tonnen Kohlen, allein 40 Prozent der Produktionskosten werden dafür ausgegeben. Mit einer eigenen Kohleförderung könnte man diesen Kostenbrocken reduzieren. Das hat die Unternehmensführung erkannt und plant, in den kommenden drei Jahren zwei bis drei Kohleanlagen aufzubauen.

Vorstandschef Xiong Weiping möchte sein Unternehmen weiter diversifizieren. Dabei hat er neben der Kohle die Bereiche Kupfer, Seltene Erden und Eisenerz im Blick. Das Projekt Eisenerz läuft schon auf Hochtouren. Man hat dafür Rio Tinto als Partner gewonnen. Gemeinsam wird man auf einer Liegenschaft im westafrikanischen Guinea agieren. Chalco wird dort 1,35 Milliarden Dollar investieren. Auf dem Areal soll nach Unternehmensangaben das weltweit größte noch nicht erschlossene Eisenerzlager liegen.

Sehr viel weniger erfahren Beobachter hinsichtlich der Seltenen Erden. Klar ist nur, dass sich Chalco des Bereiches annehmen will. Dabei scheint der Fokus auf China zu liegen. Wie dies letztlich geschehen soll, bleibt zunächst offen. Die Förderung von hochwertigem Kupfer soll sowohl in China als auch im Ausland erfolgen. Genauere Details sind ebenfalls noch unbekannt.

Trotz aller Ambitionen zur Diversifikation: Chalco wird dem Aluminium treu bleiben. Man führt derzeit Verhandlungen mit der Provinzregierung von Queensland (Australien). Dort möchte der Konzern die Aurukun Liegenschaft weiter entwickeln. Auf dem Areal wird Bauxit abgebaut, der Grundstoff für Aluminium. Im Sommer ist eine Vereinbarung zwischen den Partnern ausgelaufen, hier soll bald eine Nachfolgeregelung gefunden werden.

Bei einem Aspekt wird Xiong Weiping eher schmallippig. Ein mögliches Auftreten von Chalco als "weißer Ritter" bei der Übernahmeschlacht von Potash Corp (WKN: 878149) wird nicht weiter thematisiert. Hier vermeidet es der Manager, auf Spekulationen einzugehen.
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