Rio Tinto auf Rekordkurs
47,6 Millionen Tonnen Eisenerz hat Bergbaugigant Rio Tinto (WKN: 855018) im dritten Quartal gefördert. Das ist ein neuer Rekord. Im Vorjahr produzierte der Konzern 46,9 Millionen Tonnen Eisenerz in diesem Zeitraum. Hauptabnehmer des Erzes ist erneut China. Hier laufen die Stahlwerke auf Hochtouren, man benötigt mehr und mehr Nachschub. Allein im September hat sich der Import von Eisenerz nach China um fast 18 Prozent erhöht.
Analysen betonen jedoch, dass nicht nur die chinesische Wirtschaft die Nachfrage antreibt. Auch die Kauflust in Indien sorgt für den neuen Rekordwert. Die Analysten von Resource Capital machen dabei die zunehmende Verstädterung in beiden Ländern als Ursache aus. Diese verläuft auf klarem Wachstumskurs, was die künftige Nachfrage nach Eisenerz und Stahl positiv beeinflussen sollte.
Deutlich wird die hohe Nachfrage nach Eisenerz bei der Preisentwicklung. Der Erzpreis ist im abgelaufenen Quartal um 4,6 Prozent angestiegen. Wie bedeutsam der Verkauf von Eisenerz für Rio Tinto ist, zeigt eine Zahl: 28 Prozent des Gesamtumsatzes kamen 2009 aus diesem Bereich. Doch nicht nur Rio Tinto profitiert von dem aktuellen Nachfrageboom. Mitbewerber BHP (WKN: 850524) sollte ebenfalls gute Produktionszahlen vorweisen können. Hier wird es voraussichtlich am 20. Oktober neue Zahlen geben.
Rekorde verzeichnet Rio Tinto nicht nur beim Eisenerz. Die Ergebnisse bei Aluminiumoxid und Kokskohle sind ebenfalls auf Rekordniveau. Zwei kleine Makel muss Vorstandschef Tom Albanese im jüngsten Produktionsbericht jedoch verkraften. Bei Kupfer und bei Gold geht die Produktion nach unten. Die Kupfersparte meldet einen Rückgang um 19 Prozent, beim Gold beträgt das Förderminus sogar 33 Prozent. Hier sind niedrigere Mineralisierungsgrade bei einer Mine in Indonesien für den Rückgang hauptverantwortlich. Teils können die Förderrückgänge über den Preis jedoch ausgeglichen werden. Der Kupferpreis hat sich im dritten Quartal in London um 26 Prozent erhöht. Gold stieg in jenem Zeitraum um 10 Prozent an. Die Preisrallye geht unvermindert weiter. Kupfer erreicht in dieser Woche ein neues 27-Monats-Hoch in London. Insgesamt will Rio Tinto im laufenden Jahr 660.000 Tonnen Kupfer aus seinen Minen herausholen.
Beim Eisenerz bestätigt Rio Tinto seine alte Prognose. Man will im Jahresverlauf insgesamt 234 Millionen Tonnen fördern. Damit liegt man an der Kapazitätsgrenze. Diese wird bei den meisten anderen Bergbauaktivitäten von Rio Tinto ebenfalls inzwischen erreicht - oder überschritten. Die hohen Rohstoffpreise machen es für den Konzern jedoch derzeit sehr lohnend, sich nach der Decke zu strecken. Das wird von verschiedenen Analysten ähnlich gesehen. Sie loben das rekordverdächtige Engagement.
Die positiven Produktionszahlen machen sich zudem im Kurs bemerkbar. In Australien werden die Papiere von Rio Tinto derzeit auf einem Zwei-Jahres-Hoch gehandelt.
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