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Die Rohstoff-Woche - KW 45/2010: Besucher der Edelmetallmesse im Gold- und Silber-Rausch

07.11.2010  |  Tim Roedel (Rohstoff-Woche)
Etwas später als gewohnt erhalten Sie in dieser Woche Ihre Rohstoff-Woche. Die Erstellung derselben verzögerte sich auf Grund der an diesem Wochenende stattgefundenen Edelmetallmesse leider etwas.

Die Edelmetallmesse selbst dürfte auch in diesem Jahr ein voller Erfolg gewesen sein. Vor allem der Freitag, der traditionell eigentlich eher der schwächere Tag ist, wurde von vielen Besuchern zum Sammeln von Informationen und zum Kauf von physischen Edelmetallen genutzt. Besonders eben die Edelmetallhändler konnten sich vor Kunden kaum retten. Die manchmal etwas bizarr anmutende Situation kann man eigentlich nur mit der der Edelmetallmesse aus dem Jahr 2008 vergleichen, die nur wenige Wochen nach der Lehman-Pleite stattfand und bei der die Bullion-Händler bereits nach wenigen Stunden "Ausverkauf" vermeldeten.

Dies war in diesem Jahr zwar nicht der Fall, aber nur auf Grund der Tatsache, dass dieses Mal bei weitem mehr Edelmetallhändler mit weitaus größeren Ständen und auch größerer Auswahl vorhanden waren. Dabei waren übrigens auch Szenen zu beobachten, dass manche Personen Bündel mit 500-Euro-Scheinen auf den Tresen legten, mit den Worten "bitte halb Gold und halb Silber". Und das ja - auch wenn Gold und Silber sicherlich ihre Aufwärtsbewegung noch lange nicht abgeschlossen haben werden - zu absoluten Höchstpreisen. Die FED und ihre Politik der Schrottpapiere-Sammlung machen es nun mal möglich.

Bei den Vorträgen war die Edelmetallmesse 2010 meiner Meinung nach in diesem Jahr nicht ganz so stark besetzt wie im letzten Jahr. Das Gesicht der Frankfurter Börse, Dirk Müller, begann seinen Vortrag mit den Worten "was wollen Sie denn hier, es ist doch alles noch genauso wie im letzten Jahr". Der "Silberjunge" Thorsten Schulte wusste wie so oft mit seinem Vortrag rund um das Thema Silber zu überzeugen, sein neues Buch „Silber ist das bessere Gold" war DER Renner am Bücherstand der Messe.

Besonders gefreut hat mich, dass sich auch einige von Ihnen bei mir direkt vorstellten und mir sowohl Feedback als auch äußerst interessante Diskussionsanstöße bescherten. Ein besonders häufig genannter Wunsch war der nach der direkten Vorstellung möglicher, aussichtsreicher und möglichst noch unbekannter Unternehmen. Auch wenn die Rohstoff-Woche eigentlich mehr zur allgemeinen Information über Ereignisse der vergangenen Woche konzipiert wurde, möchte ich diesem Wunsch natürlich nachkommen und will Ihnen ab sofort in regelmäßigen Abständen einige Unternehmen vorstellen, die ich aktuell unter anderem auf meinem persönlichen Radarschirm habe. Bitte beachten Sie dabei jedoch folgendes: Es handelt sich hierbei lediglich um die Bereitstellung von Informationen zu interessanten Unternehmen aus der Rohstoff- und Energiebranche, nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen! Den Anfang macht im Folgenden BNK Petroleum.

Seit jeher bin ich ein Verfechter davon, dass sich Europa dringend unabhängiger von außereuropäischen Energielieferungen machen muss. In Europa selbst scheinen dies jedoch nur die allerwenigsten Staaten erkannt zu haben. Während in Deutschland Kohlegruben geflutet werden, will man dies in Frankreich gerade eben nicht tun. Und die Nord- und Ostsee-Anrainer haben mittlerweile auch verstanden, dass sie etwas aus den Vorkommen vor ihrer Haustüre machen müssen. Denn die einzigen, die vom Energiehunger Europas profitieren sind Unternehmen wie Gazprom & Co. Doch eben gerade in Deutschland gibt es da noch enormen Nachholbedarf. Dabei wird immer wieder ins Feld geführt, dass Deutschland ja nur wenige bis gar keine Rohstoffe zu bieten habe. Für Gold, Silber, Kupfer und ähnliche Metalle mag das vielleicht stimmen, aber wie sieht es zum Beispiel mit Gas-Vorkommen aus?

Unter anderem dies zu erkunden hat sich das weltweit agierende Unternehmen BNK Petroleum zum Ziel gesetzt. Das Unternehmen, das seinen Sitz in Kalifornien hat, betreibt bereits im US-Bundesstaat Oklahoma mehrere fördernde Gasprojekte. Es entstand 2008, als Bankers Petroleums US-amerikanische Assets als Spin-Out auf BNK Petroleum übertragen wurden. BNK Petroleum war in den USA in der Lage, seine Reserven-Basis von knapp 8 Millionen Barrel Öläquivalent im Jahr 2007 auf knapp 38 Millionen Barrel Öläquivalent im Jahr 2009 zu erweitern. Neben seiner eigentlichen Gasförderung in Oklahoma besitzt BNK Petroleum weitere aussichtsreiche Projekte in den US-Bundesstaaten Texas, New York, Alabama und Mississippi. In Oklahoma selbst besitzt BNK Petroleum mehr als 20 laufende Förderanlagen, die im ersten Halbjahr 2010 Einnahmen von knapp 8,5 Millionen USD erwirtschafteten.

In Europa sichtete BNK Petroleum während der vergangenen beiden Jahre die Daten von insgesamt 25, potenziell Gas enthaltenden Becken in insgesamt 10 verschiedenen Ländern in West- und Ost-Europa. Ziel des Unternehmens war und ist es dabei, die Erfahrungen aus der Schiefergas-Förderung aus Nordamerika auch nach Europa hin zu übertragen.

Nach Sichtung aller vorliegenden Daten, konnte man sich letztendlich 12 Explorationskonzessionen in 4 europäischen Becken gesichert. Diese 12 Lizenzen umfassen eine Fläche von sage und schreibe rund 15.700 Quadratkilometer und liegen ausnahmslos in Deutschland und im benachbarten Polen. Etwa 60% der Gesamtfläche befindet sich dabei in Deutschland. Seit November 2009 konnte sich BNK Petroleum in Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Sachsen-Anhalt 6 Lizenzen sichern. Dabei ist man vor allem auf das Auffinden von Gas aus Schiefergestein, aber auch aus Kohlevorkommen und Sandstein aus.

In Polen sicherte man sich im so genannten baltischen Becken - hauptsächlich um Danzig und im pommerschen Hinterland - 6 Konzessionen, die teilweise neben Gas- auch Ölvorkommen beinhalten. All diese Konzessionen werden über Tochterfirmen abgewickelt.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang zu wissen, dass BNK Petroleum fast schon als eine Art First Mover angesehen werden kann, also als ein Unternehmen, das als einer der ersten überhaupt in die europäische Gasproduktion einsteigt. Bisher gibt es neben BNK Petroleum nämlich nur recht wenige Unternehmen, die Gas im großen Stil in Europa direkt fördern möchten.

Fortsetzung folgt…


Das Zitat der Woche:

"Am Schaffen ist noch keiner gestorben. Dass sie einen aus der Fabrik tragen, weil er zu viel gearbeitet hat, das habe ich noch nicht erlebt." - Werner Niefer (* 26. August 1928 in Plochingen; † 12. September 1993 in Stuttgart) war ein deutscher Automobilmanager und von 1989 bis 1993 Vorstandsvorsitzender der Mercedes-Benz AG.

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© Tim Roedel
Die Rohstoff-Woche





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