Tansania Minerals Corp.: Interview mit President & CEO Kal Matharu und Country Manager Abiel Kyamanywa
Afrika bietet einen unheimlichen Reichtum an den verschiedensten Rohstoffen. Nicht selten finden sich dort Multi-Millionen-Unzen Gold-Projekte. Dennoch ist es für Investoren oft recht schwer in einen Wert zu investieren und gleichzeitig ruhig schlafen zu können. Viele Regionen in Afrika sind noch immer politisch sehr labil. Ansprüche können oft nur mit Waffengewalt oder hohen Bargeld-Zahlungen durchgesetzt werden.
Zu den wenigen Ländern, die als politisch gefestigt gelten, zählt auch Tansania. Das Land ist vielen Anlegern eher als touristisches Ziel (Stichwörter: Serengeti und Kilimandscharo) bekannt. In der Tat spielt der Mining-Bereich erst seit etwa 15 Jahren eine Rolle in dem ostafrikanischen Land, brachte aber bereits mehrere Multi-Millionen-Unzen-Projekte hervor. Tanzania Minerals ist eines der Unternehmen, die als so genannter First Mover nach Tansania kamen und im Norden des Landes einige sehr interessante Gold-Projekte explorieren. Wir wollten von Tanzania Minerals' President & CEO Kal Matharu und Country Manager Abiel Kyamanywa genauer wissen, was Tanzania Minerals derart einzigartig macht.
Rohstoff-Spiegel: Abiel, kurz zu Ihrer Person. Sie waren in Ihrer früheren Tätigkeit einer der Chefgeologen bei AngloGold, ist das richtig?
Antwort: Ja, ich war für AngloGoldAshanti auf verschiedenen Projekten verantwortlicher Geologe. Unter anderem auch in Tansania. Ich war dabei mitverantwortlich für das Auffinden von zwei großen Goldlagerstätten.
Rohstoff-Spiegel: Kommen wir zu Tanzania Minerals und seinem Hauptprojekt Mrangi. Zunächst einmal die Frage, was macht Tansania und im Speziellen der Norden Tansanias, wo Ihre Projektgebiete liegen, derart interessant für einen Goldexplorer? Wie stellt sich die Geschichte der Minenindustrie Tansanias dar?
Antwort: Zu Zeiten der Kolonialisierung wurden in Tansania viele hochgradige Venenstrukturen entdeckt. Nach Erhalt der Unabhängigkeit des Landes etablierte der erste Staatspräsident Nyerere eine sozialistische Gesellschaft. Dies führte dazu, dass nahezu alle minentechnischen Tätigkeiten eingestellt wurden. Die Exploration kam völlig zum Erliegen. Diese Entwicklung setzte sich bis ins Jahr 1997 fort. Erst der ehemalige Präsident Benjamin Mkapa sorgte dafür, dass für die Entwicklung von Minenprojekten wie der ausländisches Kapital nach Tansania floss.
Während der Kolonialzeit betrug die jährliche Verarbeitungsmenge 5 Millionen Tonnen Gestein. Heute stehen wir bereits bei 50 Millionen Tonnen. Ein großer Teil des ausländischen Kapitals zur Etablierung neuer Minen stammte dabei zunächst aus Südafrika. Mittlerweile verzeichnet Tansania aber auch reges Interesse aus anderen Erdteilen. Der Schlüssel lag dabei ganz klar im Aufbrechen der verkrusteten sozialistischen Strukturen.
Rohstoff-Spiegel: Wie stellt sich die Geologie des Landes dar?
Antwort: Die Geologie Tansanias ist mit der Kanadas vergleichbar. In Kanada wurde und wird natürlich viel mehr exploriert und produziert als in Tansania. Dies liegt allerdings nicht an den geologischen Gegebenheiten, sondern an den eben beschriebenen, bis vor Kurzem fehlenden Investitionen in Tansania.