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Die Rohstoff-Woche - Ausgabe 03/2011: Uran Up! - Inflation Up! - Edelmetalle Up!

11.02.2011  |  Tim Roedel (Rohstoff-Woche)
Es ist schon eine Zeitlang her, dass ich Ihnen vom aktuellen Geschehen am Uranmarkt berichtet habe. Während andere in 2010 den Uranmarkt und damit verbunden auch die Atomkraft symbolisch mittels Sarg etc. zu Grabe trugen und den Steuerzahler mittels sinnloser Proteste und Aktionen gegen Castor-Transporte Millionen von Euro kosteten (ganz zu schweigen von den Entsorgungskosten für den Müll, der hinterlassen wurde), hatte ich Ihnen schon Anfang 2010 empfohlen, unbedingt in die wichtigsten Uranwerte zu investieren. So kam es, wie es kommen musste.

Anfang Juni 2010 erreichte der Uranmarkt sein absolutes Tief mit einem Uranpreis von nur noch 42,00 USD je amerikanisches Pound Uranoxid. Seitdem zog der Uranpreis innerhalb von lediglich sieben Monaten um sagenhafte 75 Prozent auf zuletzt 73 USD je Pfund U3O8 an. Die allermeisten Uranwerte taten es dem Uran-Spot-Preis gleich und schossen ebenso in die Höhe. Jedoch nicht nur um 75 Prozent sondern teilweise sogar um 175 Prozent und mehr!

Dennoch gibt es noch immer Uranwerte, die längst nicht da angekommen sind, wo sie hingehören. So zum Beispiel Denison Mines, ein Unternehmen, das zu Zeiten des letzten Uranbooms mehr als zehn Minen in Betrieb hatte. Bis auf zwei mussten alle geschlossen werden. Die eingemotteten Minen stehen jetzt allerdings allesamt wieder vor einem erneuten Produktionsstart. Was das für die Aktie von Denison Mines bedeuten dürfte, wage ich nicht zu sagen. Eines scheint jedoch festzustehen: angesichts einer chinesischen Kaufoffensive im Uranbereich – und das zu Preisen von über 80 USD je Pfund Uranoxid – dürfte der Uransektor weiterhin nur eine Richtung kennen: nach oben!

Ganz im Gegenteil zum Euro. Würden die Vereinigten Staaten nicht selbst so viele Banknoten drucken und China angesichts hoher Dollarbestände ebenso die Fäden im Hintergrund ziehen, wäre der Kurs des Euro zum USD schon längst in sich zusammengefallen. Während sich die Volksvertreter in Mitteleuropa aktuell lieber auf die Revolutionsgelüste in Nordafrika und im Nahen Osten konzentrieren, werden Länder wie Portugal, die sich schon längst hätten retten lassen müssen, nahezu gänzlich außer Acht gelassen. Der Rettungsschirm, liebe Leser, wird früher oder später ohne Kompromisse ausgeweitet werden. Ist doch auch egal, wie viel nachgeschossen werden muss. Banknoten zu drucken ist doch ein Kinderspiel! Die Euro-Krise, die drohende Rohöl-Krise und damit verbunden steigende Rohölpreise und eine immer schneller voranschreitende Staatsverschuldung können letztendlich nur zu einem führen: zu Inflation!

Was tun bei drohender Inflation? - Nun ja, frühzeitiges Investieren in Sachanlagen wäre dabei anzuraten. Gerade in einer deflationären Situation, wie wir sie gerade hinter uns gebracht haben, ist ein Umschwenken auf Sachwerte unumgänglich. Denn eines ist sicher: die großen Schuldenstaaten - und dazu gehören auch die USA, Großbritannien, Deutschland usw. - können ihre Schuldenlast nur noch durch Inflation abbauen. Einen anderen Weg sehe ich persönlich nicht mehr. Und viele meiner Kollegen übrigens auch. Neben den klassischen Sachwerten wie Grund und Boden, Immobilien und einem Eigenheim bieten sich auch immer ausgewählte Rohstoffe an.

Beispiele hierfür wären (Edel-)Hölzer, Beteiligungen an Agrarprojekten, Öl-Projekten und strategischen Metallen wie etwa Indium, das für Leuchtdioden, Flachbildschirme, Lager in Triebwerken, Touchscreens, Displays für Handys, Spezialbeschichtungen oder in der Medizintechnik benötigt wird. Und natürlich auch Edelmetalle, die in der Anlegergunst bislang über allem stehen.

Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang übrigens die Tatsache, dass die Chinesen mittlerweile mehr auf Gold als Kapitalanlage setzen als dass sie es als Schmuck kaufen. Um ganze 70% stieg von Oktober 2009 bis September 2010 die Nachfrage von chinesischen Privatpersonen nach Gold. Im gleichen Zeitraum wurde im Bereich Goldschmuck allerdings nur eine Nachfragesteigerung von 8% verzeichnet.

Das bedeutet nicht nur, dass der gemeine Chinese sich mittlerweile verstärkt Gold in Form von Münzen und Barren als in Form von Ketten und Ringen in den Safe legt, sondern vor allem, dass China mittlerweile auch Indien als weltweit größtem Goldimporteur Konkurrenz macht. Während Indien in 2010 etwa 800 Tonnen Gold nachfragte, steigerte China seine Goldnachfrage auf 600 Tonnen. Setzt man dies einmal in Relation zur gesamten Goldproduktion in 2010 von etwa 2.650 Tonnen so zeigt dies, dass Indien und China zusammen in 2010 bereits mehr als 50% der gesamten Goldproduktion nachfragten.

Und das zu den aktuellen Preisen, die nach Ansicht vieler so genannter experten ja schon jetzt viel zu hoch seien. Von einem Edelmetallboom habe ich bisher jedoch noch nicht viel mitbekommen. Von einer Hausse klar, aber ein Edelmetallboom, wo soll der (gewesen) sein? Bisher gibt es noch überall Gold und Silber in jeglicher Form zu kaufen. Erst wenn dies einmal nicht mehr möglich sein wird, weil die Läger einfach leer sind, erst dann werde auch ich von einem Edelmetallboom sprechen.

Dass ein solcher früher oder später einmal kommen wird, dürfte außer Frage stehen. Die bestehende Staatsverschuldung kann eigentlich nur noch mittels (Hyper-)Inflation reduziert werden. Doch gerade die steigende Inflationsangst treibt die Menschen verehrt in die Edelmetalle. Der Boom kommt – genauso wie auch der Frühling irgendwann kommen wird!


Das Zitat der Woche:

"Wir standen jeden Morgen um 5 Uhr auf und machten in unserem Imbiss in Littlehampton Frühstück für die örtlichen Fischer. Unser Laden schloss, wenn der letzte Gast gegangen war. Die anderen hatten von 9-17 Uhr auf. So bekam ich eine Vorstellung davon, was manche Leute zu Unternehmern macht und andere eben nicht. Wir waren wild entschlossen - die anderen waren es nicht." - Dame Anita Roddick, DBE (* 23. Oktober 1942 in Littlehampton, Sussex, England als Anita Lucia Perilli; † 10. September 2007 in Chichester, Sussex, England) war die Gründerin und langjährige Lenkerin von The Body Shop, des größten englischen Kosmetikhandelsunternehmens, das im Jahre ihres Todes mit 2085 Filialen in 54 Ländern vertreten war und heute (im Jahr 2010) über 2800 Filialen in 65 Ländern umfasst.

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© Tim Roedel
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