Anglo American wird auf Schadensersatz verklagt
Wie gestern bekannt wurde haben insgesamt 450 Goldminen-Arbeiter klage gegen ihren Ex-Arbeitgeber vor einem südafrikanischen Gericht eingereicht. Der Vorwurf: Insbesondere während der Apartheid seien die Beschäftigten gegen gesundheitliche Schäden nur unzureichend geschützt gewesen, so dass es zu schwerwiegenden Lungen-Erkrankungen gekommen ist.
Gewaltige Schäden, aber Beweislage schwierig
Sollte Anglo American zur Zahlung von Schadensersatz und/oder Schmerzensgeld verurteilt werden, hätte dieser Prozess zweifellos Signal-Wirkung. Immerhin schätzen Analysten die Schadensersatzansprüche aller Zwangsarbeiter während der Apartheid auf bis zu 100 Milliarden Dollar. Somit könnten auf südafrikanische Minen-Betreiber demnächst gewaltige Forderungen zukommen. Allerdings ist die Beweislage schwierig. Zwar gibt es einige Studien, die eine erhöhte gesundheitliche Beeinträchtigung belegen. Ob das allerdings ausreicht, ist mehr als fraglich. Schließlich gibt es auch zahlreiche andere Arbeitsplätze, bei denen Gefahren für die Gesundheit drohen. Dennoch sollte man die Klage unter keinen Umständen unterschätzen.
Wie das Verfahren schlussendlich ausgeht, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht einmal ansatzweise sagen. Möglicherweise einigt man sich - wie so häufig - auf einen Vergleich, der für Anglo American aller Voraussicht nach billiger werden würde. In seiner Existenz wäre das Unternehmen aber selbst bei einer vollumfänglichen Verurteilung wohl nicht gefährdet.