Polyus Gold: London-Listing-Pläne werden konkreter
Eine Aufnahme in den FTSE-100 hätte für Polyus Gold erhebliche Vorteile. Denn das Papier der Russen würde auf diese Weise verstärkter in den Fokus institutioneller Investoren rücken, wodurch die Aktie sehr viel liquider werden würde. Auf längere Sicht könnte daher allein das Londoner-Listing für steigende Notierungen sorgen.
Banken mit Aktienverkäufen beauftragt
Wie aus unternehmensnahen Kreisen zu hören war, hat der Konzern bereits fünf Banken beauftragt, die Voraussetzungen für die FTSE-Aufnahme zu schaffen. Dabei soll es sich um die Bank of America, Merrill Lynch, JP Morgan, VTB Capital sowie Renaissance Capital handeln. Die Hauptaufgabe der Finanz-Institute besteht darin, den Free Float zu erhöhen. Derzeit liegt dieser bei der Polyus-Gold-Aktie lediglich zwischen 13 und 14 Prozent. Voraussetzung für ein Listing im Londoner Premium-Segment ist allerdings ein Free Float von mindestens 25 Prozent. Ausgehend von der momentanen Marktkapitalisierung von 9,5 Milliarden Dollar, müssen somit Aktien in einem Gegenwert von etwa einer Milliarde Dollar abgegeben werden. Die genannten Banken sollen versuchen, diese Papiere bei Anlegern unterzubringen.
Hoffen auf baldige Zustimmung aus dem Kreml
Obgleich man zuversichtlich sein darf, dass dies gelingt, ist der Weg nach Großbritannien für Polyus Gold damit längst noch nicht frei. Denn bislang steht das definitive Okay seitens der russischen Regierung noch aus. Der Konzern ist zuversichtlich, die Genehmigung schon in naher Zukunft zu erhalten. Und solange es nur um ein zusätzliches Listing und nicht gleich um die Verlegung des Firmensitzes geht, dürften die Behörden keine allzu gravierenden Einwände haben. Alles in allem kann daher davon ausgegangen werden, dass man die Aktie von Polyus Gold in absehbarer Zeit auch an der Londoner Börse erwerben kann.
Fazit:
Abgesehen von überschaubaren Zusatzkosten für das Londoner Listing bringt dieses für die Russen eigentlich nur Vorteile mit sich. Dennoch: Zum Selbstläufer wird die Aktie dadurch natürlich nicht. Auch künftig wird die Entwicklung des Goldpreises das wichtigste Kriterium dafür sein, ob die Aktie steigt oder fällt. Und bezüglich der Notierungen des gelben Metalls sollten Anleger nicht allzu bullisch sein.