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Zimplats widersetzt sich Simbabwes Indigenisierungspolitik

03.03.2012
Simbabwes Regierung verfolgt weiterhin ihre politische Leitlinie der "Indigenisierung" des Landes, indem sie Minenfirmen in ausländischem Besitz dazu zwingt, ihre Mehrheitsanteile an einen eigens gegründeten Staatsfonds abzutreten.

Das entsprechende Nationalisierungsgesetz wurde bereits im Mai des vergangenen Jahres verabschiedet, doch der südafrikanische Minenkonzern Impala Platinum (Implats), weltweit zweitgrößter Produzent von Platin, weigert sich nach wie vor mit Händen und Füßen gegen eine Übertragung der Anteile seiner in Simbabwe operierenden Tochtergesellschaft Zimplats. Lionel October, Generaldirektor in Südafrikas Ministerium für Handel und Industrie, erklärte gestern trotz allem, dass Investitionen im Nachbarland Simbabwe auch weiterhin sicher seien.

Trotz der Drohung eines Entzugs der Abbaulizenzen für in Simbabwe operierende Minenfirmen weigert sich Zimplats, Tochtergesellschaft der in Südafrika ansässigen Konzernmutter Impala Platinum, weiterhin beständig, der Anweisung der Regierung von Robert Mugabe Folge zu leisten. Savior Kasukuwere, Simbabwes Minister für Jugend, Fortschritt und Indigenisierung, warnte den Konzern bereits im Herbst des vergangenen Jahres vor ernsthaften Konsequenzen, wenn sich das Management von Zimplats den staatlichen Verordnungen auch weiterhin widersetzt.

Nach dem im Mai 2011 verabschiedeten Gesetz mussten Minenfirmen in ausländischem Besitz Anteile in Höhe von 51 Prozent bis spätestens Ende September desselben Jahres an einen eigens ins Leben gerufenen Staatsfonds übertragen. Neben Zimplats weigerten sich bis zum gesetzten Ultimatum jedoch elf weitere in ausländischem Besitz befindliche Konzerne, der staatlichen Anweisung Folge zu leisten. Im Falle von Zimplats handelt es sich um die Übertragung von 29,5 Prozent der Unternehmensanteile. Damals warnte Kasukuwere die entsprechenden Unternehmen bereits vor einem Entzug ihrer Abbaulizenzen, doch ist bis heute nicht viel geschehen.

Welche Auswirkungen Mugabes Politik in Bezug auf die Enteignung weißer Farmer im Jahr 2000 hatte, zeigen nackte Zahlen und Fakten, die desaströs anmuten. Demnach ist Simbabwes Agrarproduktion in der letzten Dekade um 7 Milliarden £ gesunken. Die Lebensmittelproduktion in der ehemaligen Kornkammer Afrikas reduzierte sich sogar um 70 Prozent. Lionel October, Südafrikas Generaldirektor im Ministerium für Handel und Industrie, versuchte die sich zuspitzende Situation gestern ein wenig zu entschärfen. October wies darauf hin, dass die durch Robert Mugabes Regierung verfolgte Leitlinie der Indigenisierung seines Landes nicht zwangsläufig mit einer Verstaatlichung des simbabwischen Minenwesens durch die Hintertür Hand in Hand gehen müsse.

Die Investitionen ausländischer Konzerne seien in Simbabwe auch in der Zukunft sicher, wie October ergänzte, was sowohl durch die Konzerne selbst als auch durch eine wachsende Anzahl von Analysten in Zweifel gezogen wird. Im Falle von Zimplats handelt es sich um das finanziell größte Investment eines in Südafrika ansässigen Konzerns in Nachbarland Simbabwe. Aus diesem Grund habe die südafrikanische Regierung bereits vor einiger Zeit einen bilateralen Vertrag mit der Regierung Robert Mugabes unterzeichnet, der diese Investitionen schütze. Anstatt sich den Gesetzen Simbabwes weiterhin zu widersetzen, sollten sich die Investoren laut October eher auf neue Formen der Zusammenarbeit mit ihren simbabwischen Partnern fokussieren.


© Roman Baudzus
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