Rio Tinto: Aluminium-Sparte bleibt Sorgenkind
Namentlich handelt es sich dabei um die Bell-Bay-Aluminium-Hütte, die Teil der pazifischen Aluminium-Aktivitäten des Konzerns ist. Diese Sparte steht derzeit zum Verkauf, aber bislang hält sich das Interesse sehr in Grenzen. Und bis man möglicherweise einen Käufer gefunden hat, will Rio Tinto kräftig auf die Kostenbremse drücken.
Diverse Belastungsfaktoren
Und das scheint auch bitter notwenig zu sein: Immerhin sind die Rahmenbedingungen für die besagte Aluminium-Schmelze aktuell derart schlecht, dass der Konzern zuletzt richtig Geld verloren hat. Verantwortlich für die völlig ungenügende Rentabilität der Anlage sind neben der in den vergangenen Jahren gesehenen massiven Aufwertung des Aussie-Dollars gegen den Greenback auch die hohen Lohn- und Energiekosten in Australien sowie die vergleichsweise niedrigen Weltmarktpreise für das beliebte Leichtmetall verantwortlich. Obwohl Rio Tinto zum Umfang der Produktionskürzungen (2011er-Output betrug 181.000 Tonnen) noch keine definitiven Angaben gemacht hat, fürchten momentan etwa 600 Arbeiter um ihren Job.
Energiekosten sollen sinken
Da es fraglich ist, ob Rio Tinto seine Pazifik-Aluminium-Sparte an den Mann bringt, macht sich der Konzern aktuell zudem Gedanken, was man machen kann, um das Werk wieder in die schwarzen Zahlen zu befördern. Da die Herstellung von Aluminium enorm energieintensiv ist, sind die diesbezüglichen Kosten ein wesentlicher Faktor. Um diese zu reduzieren, hat Rio Tinto einen neuen Energie-Versorgungsvertrag mit Hydro Tasmania abgeschlossen. Sollte dies gelingen, hat die Bell-Bay-Hüte am Ende vielleicht sogar unter dem Rio-Tinto-Dach eine Überlebenschance.
Fazit:
Auch wenn die Aluminium-Preise zuletzt im Zuge des insgesamt bullischen Setups mit nach oben gezogen wurden, ist insbesondere die chinesische Billig-Konkurrenz in diesem Segment für westliche Firmen fast schon erdrückend. Von daher muss damit gerechnet werden, dass die Aluminium-Notierungen demnächst wieder den Rückwärtsgang einlegen. Angesichts dieser Perspektiven ist die Idee Rio Tintos, den Ausstoß zurückzufahren, kurz- bis mittelfristig sicherlich nicht die schlechteste.