Rio Tinto: Britische Aluminium-Hütte vor dem Aus
08.03.2012 | EMFIS
RTE London/Melbourne - (www.emfis.com) - Dass das Aluminium-Geschäft dem britisch-australischen Minen-Giganten Rio Tinto zuletzt wenig Freude bereitet hat, ist ein offenes Geheimnis (Emfis berichtete). Bislang war lediglich von einer Reduzierung der Produktion in diversen Aluminium-Schmelzen die Rede. Jetzt aber wird das Unternehmen eine Hütte in Großbritannien komplett schließen. Namentlich handelt es sich um die britische Lynemouth-Aluminiumhütte in Northumberland. Wie das Unternehmen mitteilte, wird die Hütte bis Ende dieses Monats geschlossen. Ob auch das in der Nähe gelegene Kraftwerk, welches für die Versorgung der Aluminium-Hütte zuständig ist, von der Schließung betroffen sein wird, ist derzeit noch unklar.
Antwort auf Milliarden-Abschreibungen
Die Entscheidung der Briten, eine erste Aluminium-Hütte zu schließen, kommt nicht gänzlich unerwartet. Presseberichten zufolge musste die Gesellschaft im Februar dieses Jahres in diesem Segment Abschreibungen in Milliarden-Höhe vornehmen. Vor allem die chinesische Konkurrenz mit den deutlich geringeren Lohn- und insbesondere Energiekosten hat dem Unternehmen stark zugesetzt, so dass dieser Schritt voll und ganz nachzuvollziehen ist.
Mittlerweile könnte die Aluminium-Branche vor einer nicht zyklischen und strukturellen Veränderung stehen. So sehen es zumindest die Branchen-Größen wie beispielsweise BHP Billiton, der bereits erste Warnungen ausgesprochen hatten. Für Rio Tinto könnte die Entscheidung, sich von einer ersten Hütte zu trennen, tendenziell positiv zu werten zu sein, da der Sektor stetige Verluste einbringt und Besserung nicht wirklich in Sicht ist.