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Vale bekommt Steuerknute zu spüren

23.03.2012  |  EMFIS
RTE Rio de Janeiro - (www.emfis.com) - Aus dem brasilianischen Eisenerz-Giganten Vale und dem Fiskus aus dem Land am Zuckerhut werden wohl niemals die besten Freunde werden: Bislang wurde noch nicht einmal eine Einigung hinsichtlich der nach Regierungsmeinung noch ausstehenden Steuern von einigen Milliarden Real erzielt und schon erreichen den Minen-Konzern schon die nächsten unangenehmen Nachrichten der brasilianischen Finanzbehörden.

So hat die Lokal-Regierung des Bundesstaats Para beschlossen, die Steuern auf den Abbau von Eisenerz um weitere 6,9 Real (3,78 Dollar) je Tonne anzuheben. Das Geld soll dem infrastrukturellen Aufbau der Region zugute kommen und gleichzeitig den Lebensstandard der Bevölkerung erhöhen, was grundsätzlich eine legitimes und ehrenhaftes Ziel darstellt, welches für Vale allerdings mit nicht unerheblichen Kosten verbunden ist.


Ein Drittel des Gesamt-Ausstoßes betroffen

Immerhin stammen 35 Prozent des Eisenerz-Gesamtausstoßes des Minen-Riesen aus Lagerstätten in der Para-Region. Alles in allem förderte Vale 2011 in der Carajas-Mine, die die weltgrößte Eisenerzmine überhaupt ist, 109,8 Millionen Tonnen des Stahl-Rohstoffs. Damit dürfte der 2012er-Gewinn bei gleich bleibender Produktionsmenge rund 415 Millionen Dollar betragen. Steigt der Ausstoß wie vorgesehen, könnte die zusätzliche Steuerbelastung aber auch schnell 500 Millionen Dollar jährlich betragen. Zu einem Kommentar zur neuen Steuer konnte sich Vale derzeit noch nicht durchringen.


Andere Regionen könnten nachziehen

Natürlich sind 400 oder gar 500 Millionen Dollar jährliche Zusatz-Belastungen selbst für ein Unternehmen von der Größe Vales keine Peanuts. Stemmen lassen sich die Kosten jedoch in jedem Fall. Problematisch könnte es allerdings werden, wenn sich andere brasilianische Bundesstaaten die fiskalische Vorgehensweise der Para-Offiziellen zum Vorbild nehmen. Und das ist jedenfalls nicht völlig auszuschließen. Denn die in den vergangenen Jahren mehr als fürstlichen Erträge der heimischen Rohstoff-Unternehmen in Schwellenländern wecken staatliche Begehrlichkeiten. Das mag zwar durchaus verständlich sein. Aber vielleicht sollten sich die brasilianischen Behörden einmal das Märchen vom Fischer und seiner Frau zu Gemüte führen, damit sie erkennen, dass derjenige, der zu viel will, am Ende häufig gar nicht erhält.   


Fazit:

Für Vale ist die Zusatzsteuer selbstverständlich einen sehr schlechte Nachricht, die letztlich auch zu einer Überarbeitung der Gewinnschätzungen für dieses und die kommenden Jahre führen muss. Auf der anderen Seite wissen bestimmt auch die Brasilianer, dass man eine Kuh, die man melken will, nicht schlachten darf. 
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