Rio Tinto zeigt immer weniger Interesse an Aluminium
Bereits im Oktober vergangenen Jahres hatte der Konzern angekündigt, sich von 13 Aluminium-Werken in immerhin sechs Ländern trennen zu wollen. Nun will die Gesellschaft Presseberichten zufolge darüber hinaus möglicherweise drei seiner französischen Aluminium-Spezialwerke abstoßen. Der Finanzinvestor HIG European Capital Partners hatte bereits ein Angebot bezüglich dieser Werke abgeben. Wie Rio Tinto mitteilte, sei die Offerte bindend. Allerdings erfolgte von beiden Unternehmen bislang keine Stellungnahme bezüglich der Details. Wie die Briten bekannt gaben, werde eine diesbezügliche Entscheidung nach Beratungen mit dem Betriebsrat getroffen.
Energiekosten als Damoklesschwert
Ein Grund für die Entscheidung, das Engagement im Bereich Aluminium weiter zurückzufahren, ist schnell gefunden: Anfang des übernächsten Jahres endet Unternehmensangaben zufolge ein 30jähriger Stromliefervertrag mit dem Strom-Versorger EDF. Daher dürfte sich die Gesellschaft mit einem enormen Energiekosten-Anstieg konfrontiert sehen, da eine Neuverhandlung zweifelsohne zu einer Preisanpassung nach oben führen wird. Damit droht dem Aluminium-Geschäft, das bekanntlich zu den energieintensivsten unternehmerischen Aktivitäten überhaupt gehört, eine völlig unzureichende Rentabilität.
Bei den derzeit recht hohen Energie-Preisen verwundert es ganz und gar nicht, dass die Briten Ihr Engagement im Aluminium-Segment schrittweise reduzieren. Da der Bereich den Briten bereits seit längerem Sorgen bereitet, wäre eventuell eine Konzentration auf andere Geschäftszweige des Konzerns sinnvoll, zumal man gegen die erdrückende Konkurrenz aus China dauerhaft nur schwerlich bestehen kann.