Norilsk Nickel prognostiziert Erholung der Nickelpreise
Für das laufende Jahr rechnet der Konzern mit einem Kursniveau um 20.000 Dollar je Tonne. Dies entspricht im Wesentlichen dem Durchschnittspreis im Auftaktquartal 2012. Ausgehen von den gegenwärtigen Marktpreisen. Sofern Norilsk Nickel mit der Markteinschätzung richtig liegt, entspräche dies einem Aufwärtspotenzial bei Nickel von rund 15 Prozent.
Rentabilität vieler Lagerstätten gefährdet
Als Hauptgrund für eine mögliche Preiserholung führen die Russen an, dass bei Nickelpreisen unterhalb von 18.000 Dollar je Tonne die Rentabilität vieler Lagerstätten erheblich gefährdet ist. Unternehmensangaben zufolge könnte dauerhafte Preise unter 20.000 Dollar dazu führen, dass sich der globale Nickel-Minen-Ausstoß wegen Unwirtschaftlichkeit um fünf Prozent reduziert. Die Russen selbst sehen sich davon nur eingeschränkt betroffen. Die australischen und afrikanischen Minen des Unternehmens arbeiten auch aktuell profitabel und in den fernöstlichen russischen Lagerstätten ist eine unzureichende Wirtschaftlichkeit ohnehin gar kein Thema.
Überangebot dennoch vor Ausweitung
Ungeachtet möglicher Produktionsausfälle dürfte der Nickelmarkt auch im laufenden Jahr mehr als ausreichend versorgt bleiben. Analysten erwarten einen Anstieg der Überproduktion von 17.000 Tonnen im letzten Jahr auf 50.000 Tonnen 2012. Da von der Nachfrageseite angesichts der etwas schleppend verlaufenden Welt-Konjunktur nicht mit großartigen Entlastungs-Impulsen zu rechnen ist, werden die Nickel-Lagerbestände weiter steigen. Dass dies tendenziellen Druck auf die Notierungen ausübt, bedarf keiner weiteren Erläuterung.
Fazit:
Die Kurs-Prognosen der Russen für Nickel dürften daher von einem nicht unerheblichen Maß an Zweck-Optimismus geprägt sein. Immerhin ist Norilsk Nickel der weltgrößte Produzent des Buntmetalls, das schwerpunktmäßig zur Stahlveredelung eingesetzt wird. Und auch wenn der Stahlsektor - genau wie der Eisenerz-Bereich - zuletzt unverkennbare Stabilisierungstendenzen aufwies, sollte Nickel es schwer haben, in den kommenden Wochen und Monaten eine Trendwende nach oben herbeizuführen.