Rio Tinto cancelt Pläne für malaysisches Aluminium-Werk
Denn wie unlängst bekannt wurde, kündigte die Aluminium-Tochter Rio Tinto Alcan eine Absichtserklärung zum Bau einer Aluminium-Schmelzhütte im malaysischen Bundesstaat Sarawek. Für die Errichtung des Werks waren zwei Milliarden Dollar vorgesehen, von denen die Rio-Tinto-Tocher eine Milliarde Dollar hätte aufbringen müssen. Die anderen 50 Prozent wären vom Joint-Venture-Partner Cahya Mata Sarawek Berhard beigesteuert worden.
Ungenügende Stromversorgung als Hauptgrund
Auf fehlende finanzielle Mittel ist die Entscheidung sicherlich nicht zurückzuführen. Vielmehr ist es den beiden beteiligen Unternehmen nicht gelungen, ein akzeptables Abkommen über die Versorgung mit Energie in die Wege zu leiten. Bekanntlich gehört die Herstellung des Leichtmetalls zu den energieintensivsten Branchen überhaupt. Und diesbezüglich hat Paraguay, das gewaltige Strommengen durch Wasserkraftwerke erzeugt, den alles entscheidenden Wettbewerbsvorteil gehabt.
Aber auch Lohnkosten bereits zu hoch
Darüber hinaus dürften aber auch die Lohnkosten zu der Entscheidung beigetragen haben. In Paraguay, das derzeit noch vornehmlich ein Agrarland ist, liegt der Mindestlohn bei 150 Euro im Monat. Im Durchschnitt verdienen die Beschäftigten in dem südamerikanischen Land nicht einmal 250 Dollar pro Monat. Damit kann Malaysia nicht mithalten, da das Land auf seinem Weg zur Industrienation bereits erheblich weiter ist als Paraguay.
Fazit:
Rio Tinto wird auch künftig im Aluminium-Sektor präsent blieben. Allerdings dürfte der Umstrukturierungsprozess weitergehen, da man wegen der vergleichsweise niedrigen Weltmarktpreise extrem auf die Kosten achten muss. Geht der Konzern diesen Weg konsequent weiter, könnte der Bereich in absehbarer Zeit wieder ordentliche schwarze Zahlen schreiben.