Südafrikanische Gewerkschaften drohen Anglo American Platinum mit Klage und Streiks
Wie die National Union of Mineworkers (NUM) durch ihren Vertreter Lesiba Seshoka verlauten ließ, würde man vor Gericht ziehen, sollte das Unternehmen die Arbeitsplatzkürzungen in den südafrikanischen Minen nicht einstellen. Laut Seshoka habe man sich nie auf eine Zahl von 3.300 geeinigt und Amplats weiche von der vereinbarten Anzahl ab.
Die Association of Mineworkers and Construction Union (AMCU), in der 54% der Angestellten Mitglied sind, informierte laut Schatzmeister Jimmy Gama das in Johannesburg ansässige Unternehmen darüber, dass man für den 27. September einen Streik plane. Die Gewerkschaft UASA ließ durch ihren Bergbauverantwortlichen Franz Stehring mitteilen, dass man bei der Commission for Conciliation, Mediation and Arbitration Einspruch einreichen werde. Dieser solle am 4. Oktober angehört werden. Amplats bestätigte, über den Streik in Kenntnis gesetzt worden zu sein, äußerte sich bis gestern aber noch nicht zu den Plänen der NUM und der UASA.
Platinunternehmen in Südafrika, dem Land mit den größten bekannten Vorkommen, versuchen ihre Kosten zu senken, nachdem die Preise gesunken sind und Streiks im letzten Jahr zu Lohnerhöhungen über den üblichen Inflationsausgleich führten. Anglo American Platinum habe zuerst die Kürzung von 14.000 Stellen geplant, bevor man diese Zahl auf 6.000 und letzten Monat schließlich auf 3.300 reduzierte. Laut dem Unternehmen sollen weitere 900 Jobs in den oberen Etagen wegfallen.
Amplats erklärte, dass mindestens 2.000 der 3.300 Stellenstreichungen über Abgänge oder Nicht-Besetzung vakanter Stellen erfolgen werde. Die betroffenen Arbeiter hätten Anfang September ihren Bescheid bekommen und würden das Unternehmen zum Ende des Monats verlassen. Die AMCU verlangt laut Gama, dass das Unternehmen mehr Anträge auf Frühpensionierung akzeptiert und den Arbeitern Stellen im Mutterunternehmen Anglo American Plc verschafft.
In Rustenburg, in der Provinz Nordwest, würde das Unternehmen pro Halbjahr mehr als 1 Mrd. Rand (102 Mio. $) Verlust machen, sagte CEO Chris Griffith am 30. August. Daher plant Amplats insgesamt fünf Minen mit neun Schachtsystemen zu drei Minen zusammenzulegen und die jährliche Produktion auf 350.000 Unzen zu senken. 2012 lag der Ausstoß bei 2,22 Mio. Unzen.
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