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Wirtschaftlich schwere Zeiten lassen illegalen Bergbau in Peru florieren

07.11.2013  |  GoldSeiten
Eine Studie hat festgestellt, dass kleine Unternehmungen im Verborgenen mittlerweile mehr als die Hälfte aller Goldabbautätigkeiten im westlichen Amazonas-Regenwald in Peru ausmachen, teilte Mineweb Ende Oktober mit. Mithilfe von Untersuchungen vor Ort, luftgestützter Kartierung und hochauflösenden Satellitenbildern wurde eine Untersuchung vom Carnegie Institution for Science in Stanford, Kalifornien, durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium Perus.

Dafür seien vom Wasser und über Straßen zugängliche Goldabbauarbeiten bewertet worden, die in der Region Madre de Dios im peruanischen Amazonas von 1999 bis 2012 durchgeführt wurden. In diesem Zeitraum habe sich der Umfang des Abbaus geographisch um 400% erweitert, 2008 habe sich als Folge dessen die jährliche Verlustrate an Wald verdreifacht.

Laut dem Artikel liefert Madre de Dios mehr als 70% der Goldproduktion Perus, der Großteil der Abbautätigkeiten finde jedoch ohne Regierungsgenehmigung statt. Die geographischen Ausmaße und wirtschaftlichen Folgen von diesen tausenden kleinen, illegalen Minen hätte bisher nicht beurteilt werden können aufgrund ihrer Verborgenheit und den Schwierigkeiten satellitengestützter Kartierungen. Mit neusten Mitteln habe man nun feststellen können, dass die Ausmaße der Goldminen von weniger als 100 km2 im Jahr 1999 bis zum September 2012 auf mehr als 500 km2 angewachsen wären.

Auch die Zahl neuer kleiner Minen sei gestiegen und die Tätigkeiten in solchen hätten 2012 51% der gesamten Minenaktivitäten der Region ausgemacht. Diese heimlichen Unternehmungen seien in vorangegangenen Schätzungen von staatlichen und gemeinnützigen Organisationen nicht berücksichtigt worden. Der Bericht belege nun, dass wesentlich mehr Waldschaden entstanden sei, als bisher angenommen.

Während der Landverlust in Madre de Dios verglichen mit anderen tropischen Regionen gering erscheinen würde, sei die Region der Studie zufolge aber weltbekannt für ihre ungewöhnlich hohe, biologische Vielfalt. So herrsche beispielsweise eine besonders hohe Dichte von Jaguaren und großen Primaten. Die Aquakultur sei ebenfalls betroffen, da durch den Goldabbau vermehrt Sedimente in die Flüsse gelangen und deren Ökosystem stören würden. Viele Minenarbeiter würden zudem Jagd auf Wildtiere machen und damit das ökologische Gleichgewicht der Wälder nachhaltig stören. Ein weiteres Problem sei die Zahl von Bäumen, die aufgrund gelöster Sedimente und anoxischer oder austrocknender Bedingungen, sowie möglicherweise durch Schwermetalle absterben würden und die wahrscheinlich deutlich höher liege, als in der Studie angenommen.

Da die Goldnachfrage in absehbarer Zeit nicht zurückgehen werde, müsse es die Aufgabe der Gesetzgeber sein, Maßnahmen zur Eindämmung und Schadensminderung durchzusetzen. Die Studie würde darauf hinweisen, dass mögliche Langzeitlösungen höchstwahrscheinlich wirksamere Rechtsdurchsetzungen benötigen, um Wälder und Wasserwege zu schützen. Auch die Bedeutung von Gold als Finanzrohstoff müsse möglicherweise abgeschwächt werden.


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