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Uran-Comeback in vollem Gang

23.12.2017  |  Uli Pfauntsch
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Während sich die Chinesen hauptsächlich auf den heimischen Markt konzentrieren, glaubt der 66-jährige Assystem-CEO, dass es woanders weitere Möglichkeiten geben werde. Indien wird neben russischen Anlagen vermutlich französische Reaktoren kaufen, da es seine Nuklear-Industrie entwickle. Assystem arbeitet ebenfalls mit Russlands Rosatom Corp. an Projekten in Finnland und der Türkei, so Louis.

"Fukushima war das Ergebnis eines Tsunamis, der Backup-Generatoren überflutete, anstatt ein technischer Fehler bei den japanischen Reaktoren zu sein", so der ausgebildete Ingenieur Louis. Diese im Leben einmaligen Unfälle könnten ein lohnender Preis sein, um zu vermeiden, dass die Meeresspiegel um 1 oder 2 Meter ansteigen, so Louis. "Wir haben wohl ein weiteres Fukushima in den nächsten 50 oder 100 Jahren zu akzeptieren".


Neues Update zum Uransektor von Cantor

Am 18. Dezember kam Rob Chang (Cantor Fitzgerald) mit einem Update zum Uransektor heraus. Man betrachtet die jüngsten Nachrichten von Cameco und Kazatomprom als positive Angebotsschocks, die zu einem Wandel in den Uranpreisen führen werden. Während man ursprünglich erwartete, dass die Spotpreise für einen längeren Zeitraum unter 20 Dollar je Pfund fallen könnten, sieht man nun den Bereich zwischen 20 $ und 30 $ je Pfund als Preis-Boden, von dem es nach oben gehen wird.

Cantor Fitzgerald geht davon aus, dass die Stilllegung der McArthur Mine und die Produktionskürzung durch Kazatomprom von 20% über die nächsten drei Jahre, sich auf 42,3 Millionen Pfund Uran summieren werden, die nicht mehr länger in den Markt kommen. Allein für 2018 beläuft sich die Kürzung auf circa 24,1 Millionen Pfund oder rund 15% der bisherigen Schätzung von 158,4 Millionen Pfund an Produktion.

Nachdem Analyst Rob Chang in der Vergangenheit in seinen Uranpreis-Prognosen mehrfach schieflag, fällt die Einschätzung über den Einfluss der jüngsten Ereignisse erneut vorsichtig aus. Cantor erwartet einen Anstieg der Uranpreise "Mitte bis Ende der 20 $-Range" und "vielleicht in die 30 $ Range". Jedoch, so Cantor, "könne der Grad der Bewegung, wie bisher gesehen, zunächst gedämpft werden, weil es eine nur begrenzte Anzahl von qualifizierten Käufern von Uran gebe, was es zu einem weniger effizienten Markt mache".

Cantor schätzt, dass für 2018 und 2019 weniger als 10% des gesamten Uranbedarfs ungedeckt sind, da sich Versorger über Käufe am Spotmarkt oder kurzfristige Verträge eingedeckt hätten. Dadurch gebe es weniger Anstoß für Versorger, Käufe sofort zu tätigen.

Amir Adnani, CEO von Uranium Energy, nahm zu den jüngsten Kommentaren von Rob Chang bereits Stellung, insbesondere zur Aussage, wonach die Versorger nicht unter Druck stehen würden. Tatsache ist: Laut jüngstem Uranium Market Outlook Report, beläuft sich der Anteil der ungedeckten Nachfrage auf 9,9 Millionen Pfund in 2018, auf 19,2 Millionen Pfund in 2019, auf 36,2 Millionen Pfund in 2020, auf 50,3 Millionen Pfund in 2021 und 65,2 Millionen Pfund in 2022.

Dies summiert sich auf rund 181 Millionen Pfund über die nächsten Jahre, und sobald die Preise beginnen zu steigen, geht Uranium Energy davon aus, dass viele Versorger zur gleichen Zeit loslegen, was den Preisdruck nach oben verstärkt. In Prozent ist die ungedeckte Nachfrage in 2018 rund 6%, rund 11% in 2019, 22% in 2020, 29% in 2021 und 36% in 2022. Es gilt zu beachten, dass Versorger typischerweise 2-3 Jahre vor ihren eigentlichen Anforderungen in Verträge eintreten.

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Fazit

Fakt ist, dass die massivsten Produktionskürzungen seit Überflutung der Cigar Lake Mine von Cameco in 2006, die einen Uranpreis-Spike auf 136 Dollar/Pfund auslöste, ab Anfang 2018 in Kraft treten werden. Wie im Conference-Call zu erfahren war, erwägt das Management von Cameco, künftig Uran am Spotmarkt zu Preisen von unter 30 Dollar je Pfund aufzukaufen, anstatt es selbst zu Kosten von mehr als 30 Dollar je Pfund zu produzieren.

Das bedeutet, dass neben den Versorgern die großen Player Kazatomprom und Cameco am Spotmarkt aktiv werden - und zwar nicht als Verkäufer, sondern als Käufer. Zudem könnte in 2018 noch weiteres Angebot durch die Produzenten gekürzt werden, was den Bullenmarkt im Uran nur noch beschleunigt. Nach rund 13 Jahren Bärenmarkt und einem Wegfall von mehr als 90% aller Uranunternehmen, ist der Uransektor als gesamte Asset-Klasse nach wie vor als extrem günstig bewertete einzustufen.


© Uli Pfauntsch
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