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Exploration auf Hochtouren - Interview mit Advanced Explorations Inc.

14.08.2008  |  Rohstoff-Spiegel
Bei Advanced Explorations scheint der Name immer mehr Programm zu sein. Innerhalb nur eines Jahres konnte man auf und um das firmeneigene Roche- Bay-Projekt in Nunavut (Kanada) herum mehr erreichen, als man sich selbst erhofft hatte. Wir stellten den Wert bereits im Oktober 2007 vor und wollten nun wissen, was sich im letzen Dreivierteljahr verändert hat. CEO John Gingerich stellte sich dem Rohstoffspiegel freundlicherweise für ein paar kurze Fragen zur Verfügung.

Rohstoff-Spiegel: Seit unserem ersten Interview im Oktober 2007 hat sich bei Ihrer Firma Advanced Explorations Einiges getan. Sie konnten unter anderem eine Abnahmevereinbarung mit einer chinesischen Firma abschließen. Auf welcher Grundlage wurde dieser Vertrag geschlossen und welche Vorteile versprechen Sie sich davon?

Advanced Explorations: Advanced Explorations sicherte sich eine Abnahmevereinbarung mit einer chinesischen Firma über 1,5 Mio. Tonnen Konzentrat und/ oder Pellets pro Jahr. Die Hauptintention für diese Vereinbarung war es, zunächst einmal einen Fuß in den chinesischen Markt zu bekommen, der der Hauptantreiber für das massive Wachstum des seegestützten Eisenerzhandels ist. Diese Vereinbarung wertet unser Projekt nicht nur dahingehend auf, dass wir uns Schlüsselkunden auf dem weltweit größten Eisenerzmarkt sichern, sondern auch in dem Sinne, dass diese chinesische Firma gleichzeitig noch etwa 9% aller Anteile an Advanced Explorations akquirierte.

Rohstoff-Spiegel: Im Dezember 2007 vermeldeten Sie eine Vereinbarung mit Melville Capital Corp. (MCC), welche es Ihnen erlaubt, 65 Mio. CAD zu generieren, sowie eine strategische Partnerschaft zur Schaffung von benötigter Infrastruktur auf dem Roche-Bay-Projekt zu schließen. Wie soll eine solche strategische Partnerschaft aussehen und welche Zeitschiene ziehen Sie dafür in
Betracht?


Advanced Explorations: Offenkundig besteht diese Vereinbarung in der beschriebenen Form aktuell nicht mehr. MCC ist eines der Opfer der Finanzmarktkrise. Da die geschuldeten Vereinbarungen auch wichtige Aspekte bezüglich mehrerer Gemeinden der kanadischen Urbevölkerung enthält, brachten wir zunächst die Geduld auf, mit MCC nach einer Lösung des Dilemmas zu suchen. Letztendlich konnte MCC einen Deal mit China Steel Resource Investment Ltd. (CRSI) vermitteln, die gewillt war, uns mit einem Teil der ursprünglich vereinbarten Kredtie und weiterem Eigenkapital auszustatten. CRSI, die uns von der Baron Group vorgestellt wurde, konnte uns urkundlich belegen, dass es sich dabei um eine sehr seriöse Firma handelt. Trotz wiederholter Versprechungen, veranlassten uns vor allem die ständigen bürokratischen Verzögerungen, denen CRSI in China ausgesetzt war, dazu, unseren eigenen Weg weiterzugehen. Obwohl die MCC-Vereinbarung fehlschlug, haben wir alle Hebel in Bewegung gesetzt, um zumindest die darin enthaltenen Schlüsselbestandteile hinsichtlich unserer Strategie gegenüber den Ureinwohnern zu erhalten. Wir fühlen uns dazu verpflichtet, die bestehende, einzigartige soziale und ökonomische Zusammenarbeit fortzusetzen, indem wir auch das Roche-Bay-Projekt weiter voranbringen. Unsere Partnerschaften in Kanadas Norden werden entschlossen weitergeführt.

Rohstoff-Spiegel: Von den erwähnten 65 Mio. CAD konnten Sie noch 12 Mio. CAD durch die Ausgabe von drei Mio. Aktien zu jeweils 4 CAD generieren. Das ist in etwa das sechsfache des aktuellen Kurses. Warum zahlte MCC mehr als den regulären Marktpreis und warum bewegt sich Ihr Aktienpreis jetzt nicht in
derartigen Regionen?


Advanced Explorations: Zu diesem Zeitpunkt gab es die Absicht, Advanced Explorations nicht nur mit Geldmitteln auszustatten, sondern sich auch signifikante Garantien für das Recht, die Entwicklung von angeschlossenen - und auch von sekundären Wirtschaftszweigen voranzutreiben, zu sichern. Diese Exklusivrechte wurden für einen Aufpreis quasi mit verkauft, würden sie doch beträchtliche finanzielle Gewinne für den Fall einer produzierenden Mine beinhalten.

Rohstoff-Spiegel: Die restlichen 53 Mio. CAD hätten in Form von Handelschuldverschreibungen aufgenommen und dabei zu einem Preis von 5,25 CAD pro Aktie innerhalb einer Laufzeit von fünf Jahren eingelöst werden können. Fünf Jahre sind nicht gerade viel Zeit, um ein Projekt wie Roche Bay in Produktion zu bringen. Ist das die Art von Druck, die Sie sich und Ihrem Team bewußt auferlegen, um sicherzustellen, dass das Projekt in spätestens fünf Jahren in Produktion gehen wird?

Advanced Explorations: Im ersten Jahr nach der Akquisition des Roche-Bay-Projekts machte Advanced Explorations bemerkenswerte Fortschritte. Wir stehen dabei nicht nur der Herausforderung gegenüber, die geotechnischen und wirtschaftlichen Aspekte des Projekts herauszuarbeiten, sondern das Projekt auch so schnell wie möglich zu entwickeln, um vom aktuell boomenden Eisenerzmarkt zu profitieren. Wir haben ein starkes Team zusammengestellt und mit MAN-Ferrostaal - die unsere Wirtschaftlichkeitsstudien vorantreiben - eine starke Partnerschaft aufbauen können. Unser Ziel ist es zunächst bis Ende 2009, eine definitive Machbarkeitsstudie fertigzustellen. Bis 2010 wird uns das dann bis zur endgültigen Produktionsgenehmigung und ausreichender Finanzierung führen. Das ist sicherlich ein sehr aggressiver Plan, aber es ist einer, der so ausgelegt ist, das Shareholder-Value in der kürzestmöglichen Zeit zu maximieren.

Rohstoff-Spiegel: Wie steht es um Ihren aktuellen Cash-Bestand und wie weit reicht dieser aus?

Advanced Explorations: Wir haben erst kürzlich eine 8,4 Mio. CAD - Finanzierung mit Aufpreis zum Aktienkurs durchführen können. Diese Einkünfte erlauben es uns, unser agressives 2008er Bohrprogramm wie geplant durchzuführen und abzuschließen. Wir waren sehr erfreut, dass diese Finanzierung trotz der aktuellen Turbulenzen an den Finanzmärkten überzeichnet war. Gerade trotz dieses negativen Marktumfelds zeigt uns die Unterstützung, die wir von kanadischen Institutionen erhalten haben, dass diese sehr zuversichtlich sind, dass Advanced Explorations Roche Bay weiter voranbringen kann. Wir erwarten, dass auch der Markt unsere gestarteten Programme in Kürze positiv aufnehmen wird und eventuelle Finanzierungen für die Erweiterung unserer Rechte an Roche Bay um 19,9% in diesem Herbst auch als Chance ansieht, weiteren Wert für die Firma zu schaffen.

Rohstoff-Spiegel: Wie steht es momentan um das Roche-Bay-Projekt? Welche Arbeiten wurden in den letzten 9 Monaten durchgeführt und wie sehen Ihre weiteren Bohrpläne für 2008 aus?

Advanced Explorations: Wir haben im März unser Camp wiedereröffnet und aktuell vier Bohrgeräte in Betrieb. Unter den bisherigen Ergebnissen finden sich 12-Meter-Intervalle mit durchschnittlich 45,56% Eisenerzanteil. Wir konnten unterdessen auch nachweisen, dass sich die Mineralisationen bis in eine Tiefe von 500 Metern erstrecken. Bis dato wurden allein in 2008 schon über 10.000 Meter gebohrt, wobei wir aktuell die ursprünglich geplanten 1.500 Meter pro Woche in den Schatten stellen. Eine große Herausforderung und Geduldsprobe stellen die ständigen Verzögerungen in den Prüflaboren dar, die einen stetigen Newsflow natürlich nicht zu Stande kommen lassen und die Entwicklung unseres Aktienkurses negativ beeinflussen. Wir haben einen sehr hohen Betrag in die Explorationsarbeiten gesteckt, aber der Markt muss weiterhin auf Ergebnisse warten. Diese beschriebenen Verzögerungen addieren sich noch zum aktuell schwierigen Gesamtmarktumfeld hinzu und viele Investoren reagieren auf ausstehende Nachrichten natürlich besorgt und verärgert. Unser allgemeines Ziel ist es jetzt, weiterhin in den C-Zonen Abgrenzungsbohrungen über weitere 5.000 Meter durchzuführen und gleichzeitig mit den Bohrarbeiten in den A- und B-Zonen zu beginnen, um letztendlich in der Lage zu sein, auch dort weitere Ressourcen aufzeigen zu können.

Rohstoff-Spiegel: Wird Ihr Hauptfokus auf der Produktion von hochkonzentriertem Eisen liegen oder wird es sogar möglich sein, direkt auf Roche Bay Stahl zu produzieren?

Advanced Explorations: Wir erörtern aktuell die Möglichkeit, Eisennuggets (98% Fe) direkt auf dem Projekt zu produzieren. Eisennuggets (Roheisen) lassen sich zu einem beträchtlichen Preis von aktuell mehr als 800 USD je Tonne verkaufen und würden es uns erlauben, den normalen Prozess der Pelletsherstellung zu umgehen. Der Verkauf eines Qualitätsprodukts, die Einsparung von Verschiffungskosten von etwa einem Drittel, die Sicherung von Frachtraten und kurzen Wegen (Einsparung von Bahn- und Schiffsstrekken), zusammen mit der Einsparung von Anschaffungs- und Betriebskosten einer Pellets-Anlage erfordern selbstverständlich eine eingehende Prüfung und Berechnung. Wir werden diese Option innerhalb unserer Vorberechnungen näher in Betracht ziehen. Sollten wir uns für diesen Weg entscheiden, dann würde das den kompletten Plan ändern. Bei einem derart hohen Preis für das Endprodukt würden wir ein kleineres Start-Up von 1,25 bis 1,75 Mio. Tonnen Roheisen pro Jahr anstreben, was die Minen- und Infrastrukturkosten senken, gleichzeitig aber einen entsprechenden Cash-Flow erzeugen würde. Die Schwierigkeit dieses Denkansatzes liegt darin, dass die meisten der zur Verfügung stehenden Technologien noch keine allzu lange Produktionshistorie - auf dem Level, dass wir anstreben - aufzuweisen haben. Wir sind jedoch guter Dinge und werden alles daran setzen, Advanced Explorations weiterhin so fortzuentwickeln, wie wir es bisher getan haben.


© Rohstoff-Spiegel



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