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Südkoreas First-Mover auf Kurs - Interview mit Oriental Minerals Inc.

09.09.2008  |  Rohstoff-Spiegel
Während der überwiegende Teil der Rohstoffberichterstatter den Rohstoffsektor in nahezu allen Lebenslagen in den Himmel jubelt, versteht sich der Rohstoff-Spiegel als ein Magazin, das einen Blick hinter die Kulissen des Rohstoffbusiness werfen und verschiedene Facetten daraus auch kritisch beleuchten will.

Der kanadische Junior-Explorer Oriental Minerals ist so eine Firma mit zwei verschiedenen Gesichtern. Auf der einen Seite in 2006 von mehreren zweifelhaften Börsenbriefen durch alle Gazetten gejagt, ist Oriental Minerals auf der anderen Seite im Besitz von mehreren, ehemals produzierenden Wolfram- und Goldprojekten und - als eine von lediglich zwei ausländischen Firmen - mit mehreren Uranlizenzen in Südkorea. Der Rohstoff-Spiegel möchte einmal einen Blick hinter die Fassade des kontrovers diskutierten Explorers Oriental Minerals werfen und stellte dessen Management dazu kritische Fragen zur Zukunft des Unternehmens - ohne dabei die Vergangenheit außer Acht zu lassen.


Rohstoff-Spiegel: Oriental Minerals exploriert in Südkorea auf mehreren Edel- und Basismetallprojekten. Südkorea ist in Europa als Bergbaunation relativ unbekannt. Was macht Südkorea so attraktiv für eine Explorationsgesellschaft?

Oriental Minerals: Südkorea ist ein unabhängiges Land mit einer großen Bindung an ie USA und ein wichtiger Handelspartner Kanadas und Australiens. Südkorea ist darüber hinaus die zehntgrößte Volkswirtschaft auf dem Erdball und sehr offen für ausländische Investoren. Das Land besitzt etablierte Minengesetze, lokal zur Verfügung stehende, bestens ausgebildete Arbeitskräfte für die Minenindustrie und eine exzellente Infrastruktur. Südkorea befindet sich inmitten der am schnellsten wachsenden Region Nord-Asiens, mit China im Westen und Japan im Osten.

In den vergangenen Jahren identifizierte Oriental Minerals eine ganze Reihe sehr attraktiver Gold-, Uranund Basismetallprojekte, die bereits sehr bekannt für ihre signifikanten Mineralisationen und exzellenten geologischen Potentiale waren. Die momentanen Rohstoffpreise und großen Fortschritte von Bergbau-Technologien machten diese umso attraktiver.


Rohstoff-Spiegel: In der Vergangenheit wurde Oriental Minerals von mehreren Börsenbriefen promotet, die auch in Zusammenhang mit einigen zweifelhaften Companies standen. Was halten Sie von der Promotion in derartigen Blättern als ein Teil der Unternehmensstrategie von Oriental Minerals?

Oriental Minerals: Börsenbriefe sind sicherlich ein guter Weg, um Kapitalanleger auf eine Firma und ihre Projekte aufmerksam zu machen. Allerdings ist es sehr wichtig, dass ein Börsenbrief korrekt und sachgemäß berichtet.Im Falle von Oriental Minerals bin ich persönlich der Meinung, dass es in der Vergangenheit einige Fehlkommunikationen der Börsenbriefe bezüglich der Firmenprojekte und deren Entwicklungsstand gegeben hat. Darüber hinaus können wir bei Oriental Minerals nicht kontrollieren, welche weiteren Gesellschaften diese Börsenbriefe neben uns sonst noch empfehlen. Investoren sollten stets eigene Researcharbeit leisten, bevor sie sich für oder gegen eine Investition entscheiden, beziehungsweise das jeweilige Unternehmen
bei Fragen immer selbst kontaktieren.


Rohstoff-Spiegel: Ihr Hauptprojekt ist das Sangdong-Wolfram-Molybdän-Projekt. Wie weit ist dieses Projekt bereits entwickelt?

Oriental Minerals: Bis zum heutigen Zeitpunkt haben wir 86 Löcher mit einer Gesamtbohrlänge von 22.000 Metern gebohrt. Aktuell laufen metallurgische und umwelttechnische Studien auf Sangdong. Im März diesen Jahres veröffentlichten wir eine NI43-101-basierende, angezeigte Ressource von 13 Millionen Tonnen mit 0,32% Wolfram und 0,06% Molybdänsulfid und eine abgeleitete Ressource von 68 Millionen Tonnen mit 0,29% Wolfram und 0,06% Molybdänsulfid, was das Sangdong-Projekt zu einem der größten Wolfram- und Molybdän-Projekte weltweit macht. Diese Ressourcenschätzung basierte übrigens auf lediglich 42 der 86 Löcher. Seitdem sind noch weitere Bohrergebnisse mit signifikanten Anzeichen für weitere Mineralisationen eingetroffen, die zeigen, dass das Depot nach allen Seiten hin offen ist.


Rohstoff-Spiegel: Könnten bereits aufgefundene Ressourcen ökonomisch abgebaut werden? Und wann rechnen Sie mit der Wiedereröffnung der Mine?

Oriental Minerals: Im Moment warten wir auf die Ergebnisse einer vorläufigen Wirtschaftlichkeitsstudie, die für Sangdong in Arbeit ist. Wir erwarten die Fertigstellung dieses Berichts bis Ende September, was ein sehr wichtiger Meilenstein für Oriental Minerals sein wird. Die Wirtschaftlichkeitsstudie wird zum Einen die Ressourcen weiter hinaufstufen und zum Anderen - was noch viel wichtiger ist - viele Fragen hinsichtlich eines ökonomischen Abbauszenarios beantworten. Danach planen wir direkt eine definitive Machbarkeitsstudie zu erstellen und wenn alles gut läuft, wird es schon bald eine Entscheidung für den Aufbau einer Mine geben. Folglich ist ein Produktionsstart auf Sangdong nur noch wenige Jahre entfernt.


Rohstoff-Spiegel: Oriental Minerals ist eine von nur zwei ausländischen Firmen, die in Südkorea Uranlizenzen bewilligt bekommen haben. Welche Pläne haben Sie für diese Uranliegenschaften?

Oriental Minerals: Oriental Minerals hat bislang über 140 Lizenzen zur Exploration nach Uran beantragt und hat zunächst fünf Minenlizenzen bekommen. Wir werden die notwendigen Vorarbeiten auf diesen Lizenzen weiter fortführen und mit der Regierung Südkoreas zusammen daran arbeiten, dass wir die beantragten Claims zugesprochen bekommen. Im Fühjahr 2008 entschied sich Korea Resources Corporation (KORES) dazu, den ersten Abschnitt der Bohrarbeiten auf unserem Ogchon Uran Projekt mitzufinanzieren. Dieses Bohrprogramm wird in naher Zukunft starten und fünf Löcher mit einer Gesamtlänge von 800 Metern umfassen.


Rohstoff-Spiegel: Welche Ihrer weiteren Projekte könnte Oriental Minerals am ehesten voranbringen?

Oriental Minerals: Oriental Minerals besitzt mehrere interessante Projekte, die sich in einer frühen Entwicklungsphase befinden. Jedoch werden wir unser Hauptaugenmerk zunächst einmal auf unser Sangdong-Projekt legen. Wir denken, dass das Sangdong-Projekt unseren Anteilseignern bereits in naher Zukunft erste Gewinne bescheren wird und warten aktuell schon ganz ungeduldig auf die Ergebnisse der vorläufigen Wirtschaftlichkeitsstudie.


Rohstoff-Spiegel: Werden Sie innerhalb der nächsten Monate auf einer Messe in Deutschland zugegen sein, um Fragen von Aktionären direkt beantworten zu können?

Oriental Minerals: Wir planen in diesem Herbst auf mindestens einer deutschen Messe vertreten zu sein. Details dazu werden veröffentlicht, sobald die Planungen abgeschlossen sind. Selbstverständlich wollen wir gerne die Kontakte zu unseren deutschen und europäischen Aktionären pflegen. In der Zwischenzeit bitten wir alle Aktionäre oder interessierte Investoren, uns bei Fragen oder Problemen direkt zu kontaktieren. Oriental Minerals kann über info@orientalminerals.com erreicht werden.


Rohstoff-Spiegel: Was macht Oriental Minerals aktuell zu einem lohnenden Investment?

Oriental Minerals: Wir sind der Überzeugung, dass Oriental Minerals - wie viele andere Explorationsgesellschaften ebenso - aktuell massiv unterbewertet ist. Die aktuellen Marktgegebenheiten haben zu einem Missverhältnis in der Bewertung von Firmen wie Oriental Minerals und den aktuellen Preisen der Rohstoffe geführt. Unser Aktienkurs notiert nahe dem 52-Wochen-Tief, während die Preise für Wolfram nahe des Allzeithochs stehen. Wir konnten für Sangdong bereits eine Ressourcenbasis ausweisen, die dieses Projekt als eines der weltweit größten Wolframund Molybdän-Projekte einstufen lässt und werden in Kürze eine upgegradete Ressourcenschätzung veröffentlichen. Korea beheimatet einige der größten Wolfram- und Molybdän-Konsumenten und befindet sich in unmittelbarer Nähe zu China, Japan und anderenschnell wachsenden asiatischen Nationen.

2007 wurde Tiberon Minerals, eine Firma mit einem Wolfram-Projekt in Vietnam nach der Veröffentlichung einer Wirtschaftlichkeitsstudie, von Dragon Capital Management aufgekauft. Tiberons-Projekt umfasste etwa 55 Millionen Tonnen mit einem Wolframgehalt von 0,2% und wurde damals für umgerechnet 350 Millionen CAD verkauft. Obwohl es einige Unterschiede im Umfang der Bohrarbeiten gibt, lässt sich doch eine gewisse Parallele zu Oriental Minerals erkennen. Schon jetzt ist unser Sangdong-Projekt um einiges größer als es Tiberons-Projekt zur Zeit der Übernahme war, jedoch notiert Oriental Minerals bei gerade einmal 15,4 Millionen CAD. Dabei stellen beispielsweise größere infrastrukturelle Arbeiten keinen Grund zur Sorge dar, da auf Sangdong früher bereits einmal eine produzierende Mine existierte, die einfach nur eine Frischzellenkur benötigen würde. Allem Anschein nach wird der globale Bedarf an Wolfram und Molybdän weiter steigen und der größte Wolfram-produzent China muss selbst immer mehr Wolfram selbst importieren.

Wie immer rate ich allen Investoren, vor einem Investment eigene Nachforschungen anzustellen. Wir selbst bleiben jedoch hinsichtlich der Zukunft unserer Firma extrem positiv gestimmt, vor allem wegen unseres Sandong-Projekts.


© Rohstoff-Spiegel




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