Image Resources NL: Großaktionär will Management austauschen
Dieses Gesetz im australischen Aktienrecht ermöglicht es Aktionären, die mehr als 5% an der Firma halten, das Unternehmen dazu zu zwingen, eine außerordentliche HV innerhalb von 2 Monaten einzuberufen, um dann Änderungsvorschläge abstimmen zu lassen. Meistens geht es um einen Austausch im Management, so auch hier.
Murray Zircon, die jüngst ihre Aktienposition auf knapp 23% erhöht haben, fordern, dass drei Vorstände von Image abgewählt werden, und will drei eigene Direktoren einsetzen:
Antrag wurden keine Gründe genannt, warum man das bestehende Board nicht mehr haben möchte.
Einschätzung:
Im Laufe der letzten 15 Jahre habe ich dies öfters mitgemacht und es war bei Unternehmen wie z.B. bei unserer Echo Resources meist so, dass ein Großaktionär die deutliche Unterbewertung der Firma gesehen hat und die Kontrolle haben wollte. Dies erscheint mir auch bei Image Resources der Fall zu sein.
Guangdong Zircon ist eine börsennotierte Firma mit einem Börsenwert von ca. 880 Millionen USD. Murray Zircon ist die Tochterfirma. Zusammen haben die beiden Image Resources früher finanziert und den Bau der Mine unterstützt. Im Gegenzug liefert IMAGE die Mineralsande an die Firma, die der Hauptabnehmer sein sollte.
Die Preise für Zirkon und andere Mineralsande steigen seit 2021 deutlich und IMAGE ist nicht nur schuldenfrei, sondern hat auch viel Cash und Projekte, die lange Minenlaufzeiten haben, besonders mit der neuen Akquisition.
Die Frage wird sein, was die anderen Aktionäre machen werden. Bislang hat das Management Image sehr solide geführt, man sollte also nicht unzufrieden sein. Das Risiko einer solchen Abstimmung ist, dass die Chinesen die Kontrolle über Image erhalten und was nicht schlecht sein muss, aber schlecht sein kann.
Ganz so einfach ist dies aber nicht, denn es gibt auch Gesetze. Nachdem Murray Zircon jüngst zugekauft hat, müssen sie laut meinen Infos 6 Monate warten, bis sie weiter aufstocken dürfen. Ansonsten müsste Murray mit ihrem Anteil von über 20% allen Aktionären ein Übernahmeangebot unterbreiten und dies darf nicht unter dem höchsten Kurs liegen, den man selbst für die Aktien im Markt bezahlt hat. Laut meinen Berechnungen waren dies 0,25 AUD bei den letzten Käufen.
Fazit:
Ein überraschender Schritt des Großaktionärs, zumal er seit vielen Jahren eher unterstützend zur Seite stand und im Gegenzug die Produkte erhalten hat. Da man in dem Antrag keinerlei Gründe für die Änderungen angegeben hat, kann man als Außenstehender nur vermuten, dass man gerne die Firma im Ganzen haben würde, als "nur" 23% davon.
Eine chinesische Kontrolle muss nicht unbedingt schlecht sein, aber es gab viele Beispiele in Australien und Kanada, die nicht gut ausgegangen sind.
Daher ist eine gewisse und gesunde Skepsis angebracht, je nachdem, wie diese Abstimmung ausgeht. Image selbst hat sich nur kurz dazu geäußert und wird diesen Vorgang nun natürlich von den Anwälten prüfen lassen.
Zudem gibt es bei diesen "Aktionen" viele Regeln und Gesetze, die eingehalten werden müssen. Die Anzahl der Direktoren, die Anzahl der unabhängigen Direktoren und auch Bestimmungen zu ausländischen Vorstandsmitgliedern.
Die Aktie heute schwach, was eine Mischung aus diesem Antrag und dem Gesamtmarkt gewesen sein sollte. Ich halte zunächst unverändert die Position und versuche noch weitere Informationen zu bekommen.
© Hannes Huster
Quelle: Auszug aus dem Börsenbrief "Der Goldreport"
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