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Die Rohstoff-Woche - KW 45: Edelmetallmesse

10.11.2008  |  Tim Roedel (Rohstoff-Woche)
Mit etwas Verspätung erscheint in der Woche der Edelmetallmesse München selbstverständlich auch eine Ausgabe der Rohstoff-Woche. Wir wollen uns innerhalb unserer aktuellen Ausgabe vor allem mit der Edelmetallmesse an sich und den gewonnenen Erkenntnissen beschäftigen.

Die am letzten Wochenende stattgefundene Edelmetallmesse bot auch in diesem Jahr wieder einen gelungenen Mix aus sehr interessanten und auch weniger interessanten Minenwerten, Anlagemöglichkeiten im Rohstoffbereich, wie in- und ausländische Golddepots (ob die jeweiligen Depots dabei durch physisches Gold gedeckt sind konnte bis zum Ende der Veranstaltung bei einigen Anbietern niemand so richtig schlüssig beantworten), Firmen aus den Bereichen Minentourismus und Minengeschichte, Anlageberatern und natürlich auch Edelmetallhändlern, die von Beginn der Messe bis zum Ende am Samstag Abend permanent von kaufwilligen Investoren umlagert waren.

Ein Highlight wie jedes Jahr waren sicherlich auch die diversen Redner, die eigentlich durch die Bank der Meinung waren, dass es aus dem aktuellen Marktumfeld heraus eigentlich nur einen Sieger geben kann: die Edelmetalle.

Die Gründe, die die diversen Redner hierfür anführten, konnten unterschiedlicher nicht sein. Während viele von einem sicheren Hafen in Krisenzeiten sprachen, kam auch die von uns in den letzten Wochen angeführte Shortsituation auf dem Goldmarkt zur Sprache.

Etwas exotischer ist dabei wohl die Meinung von Dr. Michael Lorenz zu deuten, der von der These ausgeht, dass sich die Hoch- und Tiefstände beim Goldpreis nach der Reihenfolge der Fibonaccizahlenfolge bestimmen lassen. So konnte man - ausgehend vom Startzeitpunkt in 1980 - nach 2, 5,13 und 21 Jahren jeweils einen Tiefpunkt und nach 3 und 8 Jahren einen Höchststand beim Goldpreis erkennen. Die nächste Fibonacci-Zahl wäre die 34, was also laut Theorie von Herrn Dr. Lorenz einen neuen hohen Goldpreis im Jahr 2014 zur Folge haben müsste. Ein zyklisches Tief könnte Gold nochmals im Juni 2009 erreichen.

Neben diversen Theorien wie nun gerade die Edelmetalle von der aktuellen Krise profitieren können, wurden auch neueste Meldungen aus den anderen Rohstoff-Bereichen heiß diskutiert. So zum Beispiel die Tatsache, dass fallende Rohstoff-Preise zwangsläufig zu Minen- und Produktionsschließungen führen werden (wie jüngst von North American Palladium, ArcelorMittal und diversen anderen größeren Produzenten angekündigt). Dieser Produktionsrückbau wird über kurz oder lang dazu führen, dass das Angebot an den jeweiligen Rohstoffen unter die jeweilige Nachfrage fällt, was eine Gegenbewegung des jeweiligen Rohstoff-Preises zur Folge haben wird. Übrigens existieren aktuell in Australien (noch) 290 Explorationswerte, die weniger als eine Mio. AUD in Cash zur Verfügung haben. Die meisten werden den 01.01.2010 wohl nicht mehr erleben, da diese wohl nur unter extrem positiven Umständen weiteres Geld zufließen wird.

Zwei schlagende Thesen beherrschten im Rahmen der Edelmetallmesse vor allem den Bereich der Basismetalle: Die aktuellen LSE-Lagerbestände erscheinen hoch, sind aber weit von alten Höchstständen entfernt, und: Rezession bedeutet nicht “null Produktion“.

Vor allem letztgenannte Erkenntnis erscheint angesichts der aktuellen Ausverkäufe in fast allen Bereichen eine gewisse Berechtigung zu haben.

In diesem Sinne eine erfolgreiche Woche!

Die nächste Ausgabe der Rohstoff-Woche erscheint wieder regulär und in voller Länge am Freitag.


© Tim Roedel
Die Rohstoff-Woche





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