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Minen & Finanzen: Mehr Geld für Bergbaufirmen, nichts für die Banken

07.04.2009  |  Rainer Hahn
RTE Stuttgart - (www.rohstoffe-go.de) - In den letzten Monaten haben Minenfirmen außerhalb des Bankensystems rund 52 Milliarden US-Dollar Kapital eingeworben (oder sind noch dabei). Das Frappierende daran: Die gesamte Summe kam ohne Zutun der Banken zusammen. Die größte, einzelne Finanzierung kommt dabei von Rio Tinto (WKN 855018). Der Bergbauriese will Anleihen im Wert von 7,2 Milliarden Dollar an Chinalco verkaufen, einen im Besitz des chinesischen Staates befindlichen, kleineren Konkurrenten. Zudem sollen Minen-Assets im Wert von 12,3 Milliarden Dollar an Chinalco gehen. Die Vereinbarung wird von Aktionären und Aufsichtsbehörden kontrovers diskutiert und muss noch einige Hürden nehmen.

Geht man nach der Anzahl der Unternehmen statt nach der Kapitalmenge, waren es zum Großteil Goldunternehmen, die sich Kapital außerhalb des Bankensystems besorgt haben - meistens in Form so genannter "Bought Deals". Dabei kaufen Brokerfirmen einen großen Block Aktien von dem Unternehmen und verkaufen die Aktien gegen eine Provision an verschiedene Investoren weiter. So hat zum Beispiel erst vor Kurzem Moto Goldmines (WKN A0ET6S) auf diesem Weg rund 40 Millionen Dollar aufgenommen. Auch Silberminenfirmen haben in letzter Zeit einige solcher Deals durchgeführt, so zum Beispiel Silver Standard Resources (WKN 858840).

Und in den letzten Wochen haben auch Unternehmen aus stark unter Druck geratenen Sektoren einiges an Kapital eingeworben. Diese Finanzierungen allerdings beinhalten eine enorme Verwässerung wie beispielsweise im Fall von Gem Diamonds (WKN A0MK5R), einem der größten Namen, des schwer in Bedrängnis geratenen Diamanten-Sektors. Der jüngste Erfolg des Bergbaukonzerns Xstrata (WKN 552834), der knapp mehr als 6 Milliarden Dollar aufnahm, egal wie hoch der Verwässerungseffekt auch sein mag, hat anscheinend auch Minenfirmen außerhalb des Gold- und Silbersektors Appetit gemacht. So zum Beispiel Aquarius Platinum (WKN A0M8R4), das eine gewagte Finanzierung bekannt gab, obwohl die Platinpreise weiterhin auf niedrigem Niveau stehen - auch wenn diese sich in letzter Zeit etwas erholt hatten.

Während Bezugsrechtausgaben und Wandelanleihen die meist genutzten Vehikel waren, um frisches Kapital zu erhalten hat der größte Bergbaukonzern der Welt BHP Billiton (WKN 850524 ), der über eine der stärksten Bilanzen der Branche verfügt, vor Kurzem bekannt gegeben, erst 3,23 Milliarden Dollar und dann noch einmal 2,25 Milliarden Dollar über Anleihen aufzunehmen.

Auch Anglo American (WKN A0MUKL), ebenfalls einer der Großen der Branche, der aber einige Schwierigkeiten mit seinen Verbindlichkeiten hat, meldete gerade erst Anleihen für 2 Milliarden Dollar. Die Verzinsung, die noch abschließend zu bestimmen ist, zeigt den Unterschied auf: Während die BHP Billiton USD-Anleihe für 2019 6,5% abwirft, werden bei der Anglo-Anleihe für dasselbe Jahr 9,375% angeboten.
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