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Western Potash Corp. etabliert sich als Player im Herzen der kanadischen Kalisalzindustrie

11.07.2009  |  Sven Olsson (Zimtu Capital)
Es gibt Meldungen, die sind so genannte “Company Maker“, also entscheidende Weichenstellungen für den künftigen Unternehmenserfolg. Die gestern von Western Potash Corp. veröffentlichten Ergebnisse von seinem Milestone Kalisalz-Projekt im Herzen der kanadischen Kalisalzindustrie in Saskatchewan sind zweifellos ein solches Ereignis. Das Unternehmen hat mit seiner jüngsten, 002A genannten Bohrung, 5,25 Kilometer südöstlich vom ersten erfolgreichen Bohrloch, gezeigt, dass alle drei bekannten und für die Kali-Produktion wichtigen salzführenden Schichten, Patience Lake, Belle Plaine und Esterhazy regional verbunden sind. Damit ist mit Sicherheit der Grundstein für eine erste Ressourcenschätzung gelegt.

Western Potash hat diese Ressourcenschätzung in der gesteren veröffentlicten Pressemitteilung schon für das laufende Jahr 2009 angekündigt. Für Western Potash sind damit die Tage als reines Explorationsunternehmen gezählt. Als Unternehmen mit Ressourcen dürfte sich die Bewertung von Western Potash dramatisch verändern.

Dankbarerweise gibt es für die künftige Entwicklung von Western Potash sowie für die zu erwartende Bewegung seiner Börsenbewertung einen hervorragenden Vergleichsmaßstab: Potash One (TSX.V: KCL). Der direkt im Nordwesten an Western Potash angrenzende Nachbar besitzt bereits eine Ressource und liegt zeitlich etwa ein Jahr voraus. Die Ressource von Potash One beträgt rund 1 Milliarde Tonnen, wovon 29 Mio. Tonnen in die Kategorie “Measured“, 222 Mio. Tonnen in die Kategorie “Indicated“ und 853 Mio. Tonnen in die Kategorie “Inferred“ fallen. Diese Ressource ist dem Markt derzeit 200 Mio. CAD wert.

Sollte Western Potash nach dem jüngsten Bohrerfolg Ergebnisse in ähnlicher Größenordnung und Qualität bieten können, wird Western Potash bewertungsmäßig zweifellos zu Potash One aufschließen. Für Western Potash bleibt von heute aus gesehen also jede Menge Luft nach oben.

Tatsächlich startet Western Potash von einer sehr niedrigen (für Anleger attraktiven) Basis. Western Potash notiert derzeit bei 0,44 CAD (zur Erinnerung: das IPO fand bei 1,10 CAD statt). Der aktuelle Aktienpreis spiegelt bei rund 100 Mio. ausstehenden Aktien ziemlich genau eine Börsenbewertung von 44 Mio. CAD wieder. Laut Quartalsbericht vom 31. März 2009 verfügte Western Potash noch über rund 30 Mio. CAD an Barmitteln. Der “Markt“ gewährt Western Potash also aktuell gerade einmal eine “Prämie“ von 14 Mio. CAD über den reinen Barmittelbestand hinaus. Wir glauben, dass dies angesichts des 2009 zu erwartenden Aufstiegs zu einem Ressourcenunternehmen eine krasse Unterbewertung darstellt (siehe Potash One oben). Unsere Einschätzung wird erst recht gestützt, wenn man die Besonderheiten des Western Potash Gebiets berücksichtigt.

Beim Vergleich mit Potash One sowie mit der bereits in Produktion befindlichen Belle Plaine Mine (Mosaic) noch weiter nördlich zeigt sich, dass das Western Potash Gebiet bei allen Gemeinsamkeiten (gleiche Salzschichten, ähnliche KCL-Gehalte) Besonderheiten aufweist, die für den späteren Betrieb einer im Laugungsverfahren betriebenen Mine (Solution Mine) besonders wertvoll sind. Das gesamte Gebiet von Western Potash weist eine anomal erhöhte Bodentemperatur auf. Dieselben Salzschichten wie bei den nördlichen Nachbarn sind bei Western Potash durchschnittlich rund 20 Grad stärker erwärmt. Statt bei 40 bis 45 Grad wie bei Belle Plaine oder Potash One liegt die Temperatur durchweg oberhalb von 62 Grad.

Die Temperatur ist jedoch ein entscheidendes Kriterium für den wirtschaftlichen Erfolg einer Solution Mine. Denn die Löslichkeit von Kali erhöht sich mit steigender Temperatur, was dazu führt, dass die geförderte Sole eine stärkere Sättigung mit Kaliumchlorid aufweist. Einfach ausgedrückt: Eine Solution Mine mit hoher Bodentemperatur wird mehr Kaliumchlorid lösen als eine konkurrierende (bspw. Potash One) in weniger hoch erwärmten Salzschichten. Die hohe Bodentempertur bei Western Potash könnte daher zu dem Trumpf schlechthin werden! Zumindest deuten sich bei Western Potash im Vergleich zum Wettbewerb schon jetzt erhebliche Einsparungen hinsichtlich Kapitalbedarf sowie bei laufenden Energie- und Verarbeitungskosten an.

Die Tatsache, dass Potash One kürzlich die Investmentlegende Robert Friedland als Großaktionär gewinnen konnte, kommt indirekt ebenfalls Western Potash zugute. Was könnte besser zeigen, dass Kali und insbesondere Kali in Saskatchewan “heiß“ ist, als das Engagement einer der bekanntesten Unternehmer der gesamten Rohstoffbranche? Es wird interessant sein, wie Friedland reagiert, wenn sich zeigen sollte, dass sein südlicher Nachbar eventuell die besseren Liegenschaften besitzt. Der kanadische Markt hat schon einmal Übernahmephantasien gespielt, daher wohl der jüngste Peak bei mehr als 0,80 CAD.

Und leider auch der Absturz, als das ursprüngliche Bohrloch 002 nicht ganz die Erwartungen erfüllte, weil dort eine der drei Salzschichten, die Patience Lake Schicht, fehlte. Durch die Bohrung 002A ist jetzt aber geklärt, dass es sich dabei ausschließlich um eine lokale Störung gehandelt hat, hervorgerufen durch ein erdgeschichtliches Flussbett. Obwohl die beiden erfolgreichen 001 und 002A Bohrungen bereits ausreichen würden, eine Ressourcenschätzung zu beginnen, arbeitet Western Potash aktuell an einem weiteren Bohrloch nochmals rund 7,25 Kilometer süd-östlich von Bohrung 002A. So soll sichergestellt werden, dass die spätere Entwicklungsarbeit ausschließlich um die besten Ergebnisse herum stattfindet.

Bereits in den nächsten zwei Wochen dürfte das vorläufige Ergebnis dieser Bohrung bekannt sein, d.h. man wird wissen, ob und in welcher Größenordnung die drei erwarteten Salzschichten diesmal getroffen wurden. Die endgültigen, chemischen Probeergebnisse von Bohrung 002A werden in vier bis sechs Wochen erwartet. Die vorläufige Gammastrahlenanalyse von Bohrung 002A hat bereits eine weitgehende Übereinstimmung mit Bohrloch 001 gezeigt. Wer auf Nummer Sicher gehen will, kann die chemische Auswertung abwarten, dürfte für Western Potash dann wohl aber mehr zahlen als heute.

Ein funktionierender Markt wird das Ungleichgewicht zwischen Western Potash und Potash One nicht auf Dauer tolerieren. Aus den genannten Gründen sehen wir Western Potash sogar im Vorteil gegenüber Potash One. Potash One hat im Grunde nur zeitlich die Nase vorn. Wir halten daher Western Potash auf dem aktuellen Niveau für einen “strong buy“.


© Sven Olsson
Zimtu Capital Corp.
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