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Die Rohstoff-Woche - KW 29/2009: Übernahmeschlacht - die Zweite

16.07.2009  |  Tim Roedel (Rohstoff-Woche)
Vor wenigen Wochen berichteten wir über eine anstehende Bieterschlacht für Moto Goldmines, eine ursprünglich australische Explorationsgesellschaft, die mittlerweile an der TSX gelistet ist und über den größten Goldfund der letzten 15 Jahre verfügt. So konnte Moto Goldmines auf seiner 70%igen Liegenschaft "Kilo Moto" in der Demokratischen Republik Kongo bereits über 20 Millionen Unzen Gold nachweisen.

Nachdem zunächst Red Back Mining - ein Unternehmen der Lundin-Gruppe 0,45 eigene Aktien für eine Moto Goldmines - Aktie anbot (aktueller Wert etwa 4,60 CAD), meldete sich an diesem Donnerstag nun Randgold zu Wort und erhöhte das Angebot für Moto Goldmines auf umgerechnet 5,00 CAD. Die Moto-Aktionäre sollen dabei die Wahl zwischen einem Aktientausch (0,07061 Randgold-Aktien für eine Moto-Aktie) oder einer Cash-Zahlung von 4,47 USD pro Moto-Aktie haben. Bezüglich der Cash-Alternative erklärte sich darüber hinaus AngloGold bereit einen indirekten Anteil von bis zu 50% an Moto Goldmines zu übernehmen.

Zur Annahme des alten Red Back Angebots hatte das Moto-Management bereits eine Hauptversammlung einberufen, was wohl nun Randgold auf den Plan rief, da man sich nicht sicher sein konnte, ob die Mehrzahl der Moto-Aktionäre (66,67%) nicht doch für die Annahme dieses ersten Angebots stimmen würden auch wenn die zwischenzeitliche Aussage eines der Moto-Großaktionäre (Electrum) dies nicht unbedingt vermuten ließ. Allgemein wurde das Red Back Angebot als zu niedrig angesehen.

Auf den ersten Blick fällt bei dem neuen Angebot von Randgold zunächst auf, dass dies etwa 10% über demjenigen von Red Back Mining liegt. Allerdings kommt man auch bei diesem Angebot (etwa 550 Millionen CAD) noch immer auf eine Bewertung von weniger als 35 USD je Unze Gold, was selbst für die DR Kongo als schwaches Angebot anzusehen ist.

Summa sumarum zeigt dieses Angebot von Randgold zumindest ein gesteigertes Interesse an einem der größten Goldschätze weltweit. Firmen wie Barrick, Newmont oder Goldcorp., die mehrmals auf Kilo Moto zu Gange waren haben sich dabei noch nicht einmal zu Wort gemeldet. Genauso wenig wie die Chinesen, die wohl über die größten Finanzmittel für eine mögliche Übernahme verfügen dürften. Ein gesteigertes Interesse an großen Goldliegenschaften dürfte das Reich der Mitte zweifelsohne haben. Die Redaktion der Rohstoff-Woche rechnet daher mit weiteren, höheren Angeboten für Moto Goldmines in nicht allzu ferner Zukunft. Wir möchten unseren Lesern raten sich mittels Eigenresearch ein genaueres Bild von der jeweils tagesaktuellen Übernahmesituation zu machen. Die Rohstoff-Woche wird weiterhin an diesem Thema dranbleiben und gegebenfalls tagaktuell berichten. Abonnieren Sie die Rohstoff-Woche noch heute kostenlos unter www.rohstoff-woche.de um auch hier direkt am Ball zu bleiben!

China, immer wieder China! In Sachen Ankurbelung der weltweiten Wirtschaft kommt man einfach nicht an dem Riesenreich vorbei. So konnte China nach eigenen Angaben im zweiten Quartal die konjunkturelle Wende einläuten. Ganze 7,9% stieg das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorjahr. Gegenüber dem ersten Quartal 2009 bedeutet das sogar einen Anstieg des BIP um satte 11,5%! Dabei ist festzuhalten, dass das Wachstum pro Quartal in den vergangenen fünf Jahren im Durchschnitt “nur“ 10% annualisiert betrug. Zum Jahresende 2008 betrug das annualisierte Wachstum gar nur 4%.

Hauptgrund für dieses enorme Wachstum sind zweifelsohne die aufgelegten Konjunkturpakete im Reich der Mitte, sowie die Vergabe von Rekordkrediten. Vor allem die Strassenverbindungen zwischen den großen Städten der Ostküste mit dem Landesinneren (Neubau vierspuriger Highways über mehrere tausend Kilometer) lassen zum Einen die Bauwirtschaft samt angeschlossener Industrien jubeln und zum Anderen die wirtschaftliche Infrastruktur in einem neuen Licht erscheinen. Auch wenn die Situation auf den inner-chinesischen Fernstraßen noch etwas anmutet wie in den 50er Jahren in Deutschland, als man 10 Kilometern Länge gerade einmal einem Auto begegnete.

Neben China konnte übrigens vor allem Singapur ein kräftiges Plus verzeichnen. So stieg dessen BIP um rund 20% annualisiert gegenüber dem Vorquartal. Die Exporte Japans und Australiens nach China haben sich ebenfalls spürbar erholt.

Der weltgrößte Gold-ETF, der SPDR Gold Trust, musste in dieser Woche zum wiederholten Male erhebliche Mittelabflüsse verzeichnen. So wurde allein in dieser Woche knapp 20 Tonnen Gold verkauft. In den letzten sechs Wochen gab es damit Mittelabflüsse von knapp über 40 Tonnen Gold, allein aus dem SPDR Gold Trust. Damit weist dieser erstmals seit März wieder einen Goldbestand von weniger als 1.100 Tonnen auf. Dieser Trend ist übrigens auch bei anderen Gold-ETFs zu beobachten.

Ein anderes Bild liefern dagegen die ETFs aus anderen Kategorien. So konnten sowohl Silber- als auch Platin- und Palladium-ETFs in den letzten Wochen an Volumen zulegen. Der Grund dafür liegt sicherlich in der Tatsache, dass diese Metalle eine stärkere Gewichtung im industriellen Sektor besitzen und Anleger vermehrt von Gold in Richtung Silber, Platin und Co. abwandern, da sie sich bei einer wirtschaftlichen Erholung in diesen Bereichen mehr Performance erwarten. Darüber hinaus ist Gold in einer eher deflationären Phase wie der aktuellen weniger als sicherer Hafen zwecks Inflationsgefahr gefragt.


Hätten Sie’s gewusst?:

Ein Exchange-traded fund (ETF) (wörtlich „börsengehandelter Fonds“) ist ein Indexfonds in Form eines Sondervermögens, der an der Börse gehandelt, meist passiv verwaltet wird und meist einen zugrundeliegenden Index abbildet.

Im Rohstoffbereich versteht man darunter hauptsächlich Edelmetallfonds, die in den allermeisten Fällen den kompletten Anlagewert in Form von physischem Edelmetall als Absicherung hinterlegt halten.


Der Spruch der Woche:

“Politik ist nur der Spielraum, den die Wirtschaft ihr läßt.“ - Dieter Hildebrandt (* 23. Mai 1927 in Bunzlau, Niederschlesien) ist ein deutscher Kabarettist, Schauspieler und Buchautor.

In diesem Sinne eine erfolgreiche Rohstoff-Woche!

Die nächste Ausgabe der Rohstoff-Woche erhalten Abonnenten am 25. Juli 2009.


© Tim Roedel
Die Rohstoff-Woche





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