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Übernahmespekulationen: Nicht nur BHP Billition könnte an Potash Corp. interessiert sein

21.10.2009  |  Rainer Hahn (EMFIS)
RTE Stuttgart - (www.rohstoffe-go.de) - In den vergangenen Tagen haben Spekulationen um eine mögliche Übernahme des Kaliproduzenten Potash Corp. (WKN 878149) durch den Minenriesen BHP Billiton für steigende Kurse unter den Düngemittelehrstellern gesorgt. Die Branche war eine der wenigen, die zuletzt nur geringfügig vom Anstieg der weltweiten Aktienmärkte profitiert hatte.

Schon seit einiger Zeit gab es Gerüchte, dass Firmen wie BHP Billiton, der größte Minenkonzern der Welt, daran interessiert sein könnte, Potash Corp. zu übernehmen, den größten Kalisalzproduzenten weltweit. Doch man sollte in dieser Hinsicht die Rechnung nicht ohne China machen, den größten Käufer von Düngemitteln der Welt, der vor einer Verknappung des Angebots stehen könnte. Jedes Mal, wenn China über die Kalipreise verhandelt, wartet der Rest der Welt mit Kaufaufträgen lieber ab. China selbst aber könnte eine Menge Zeit und Anstrengung sparen, wenn man sich eine eigene, sichere Angebotsquelle sichern würde. Wie berichtet wurde hat die chinesische Zhongchuan International Mining Corp. gerade erst einen Deal abgeschlossen, der Exploration und die Errichtung einer großen Kalibasis in Saskatchewan betrifft. Die jährliche Produktionskapazität soll bei 3 Millionen Tonnen liegen.

Was aber den Markt wirklich in Wallung brachte, war ein Bericht von Bank of America Merrill Lynch der andeutete, BHP könnte bereit sein, eine Prämie zum Kurs von Potash von 30 Prozent zu zahlen. Der Bericht wies darauf hin, dass die derzeit negative Stimmung im Kalisektor es dem Minengiganten ermöglichen könnte, sich auf einem zyklischen Tief in den Düngemittelsektor einzukaufen.

Bereits im Juli 2008 erwarb BHP Anglo Potash Ltd., um seine Position in Saskatchewan zu stäreken. Und nur einen Monat später gab der Konzern Pläne bekannt, dass man Milliarden Dollar in das Jansen-Kaliprojekt investieren wolle - das ganz in der Nähe von Postashs Minen liegt.

Sollte BHP tatsächlich 18 Milliarden Dollar an Cash angehäuft haben, wie manche Experten meinen, sollte es nicht zu schwer sein, ein Angebot in Höhe von 40 Milliarden Dollar zusammenzubekommen. Die Marktkapitalisierung von Potash Corp. legt derzeit bei ca. 30 Milliarden Dollar, doch der Kurs stieg nach dem Merrill Lynch-Bericht nur um ein paar Prozentpunkte. Und die brasilianische Vale, ein weiterer Minenriese, der Kaliproduziert, verfügt ebenfalls über hohe Cashbestände - darf also auch nicht außen vor gelassen werden.

Potash Corp. selbst konstatiert einen Konsolidierungsbedarf unter den großen Marktteilnehmern und hat BHP als möglichen Käufer in den Raum gestellt. Und das Wall Street Journal hat ebenfalls berichtet, dass BHP vier oder fünf mögliche Übernahmegelegenheite identifiziert hat - und andeutete, das der Kalisektor ein interessantes Gebiet sei, in das man expandieren wolle.

Und Potash Corp. könnte auch beschließen selbst als Käufer aufzutreten, nicht als Verkäufer. Die Investoren des kanadischen Konzerns jedenfalls würden die Kontrolle wohl nicht billig abgeben, denn auch ihnen ist die globale Wachstumsstory bekannt und wie viel Düngemittel die Welt in Zukunft brauchen wird.

Allerdings könnten all diese Gerüchte und Spekulationen umsonst sein. Dann nämlich, wenn die kanadischen Behörden beschließen, dass Potash Corp. in kanadischen Händen bleiben soll. Immerhin, wenn man bedenkt wie sehr die strategische Bedeutung der Landwirtschaft steigt, da es immer mehr Weltbürger und weniger freies Land geben wird, könnte Kalisalz bald eine ähnliche Bedeutung erlangen wie Wasser und Öl.
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