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Die Rohstoff-Woche - KW 44/2009: Öl und Uran lassen den Energiemarkt boomen

31.10.2009  |  Tim Roedel (Rohstoff-Woche)
Der Energiesektor wird in Zukunft wohl zum wichtigsten Wachstumsmarkt weltweit werden. Schwellenländer wie China, Indien, Brasilien und Indonesien, aber auch Russland müssen einen immer stärker steigenden Energiebedarf mit immer stärker werdenden Folgen des Klimawandels in Einklang bringen. Der Trend geht dabei ganz klar weg von den auf Kohlenstoff basierenden fossilen Brennstoffen wie Öl oder Kohle hin zu alternativen Energien. Solaranlagen, Windkraft und Geothermie sind zwar sehr gute Möglichkeiten, den Treibhauseffekt nicht weiter zu verstärken, den enormen Energiebedarf können diese Technologien aber sicherlich nur zu einem Bruchteil decken. Die Alternative bildet die Kernkraft, die zwar Brennstäbe produziert, für die Gewinnung von Strom und anderen Energieformen aber unabdingbar bleiben wird.

Doch auch der Uranmarkt ist limitiert. Die weltweite Uranproduktion liegt aktuell bei etwa 40.000 Tonnen pro Jahr. Die führenden Förderländer sind Australien, Kanada, Russland, Niger, Namibia, Kasachstan, Usbekistan, Südafrika und die USA. Der Verbrauch liegt momentan weltweit bei etwa 70.000 Tonnen. Die Internationale Atomenergieorganisation geht auf Grund des Neubaus von Kernkraftwerken für das Jahr 2030 jedoch von einem Bedarf von bis zu 125.000 Tonnen jährlich aus. Der Abbau deckt etwa 60 Prozent des aktuellen Bedarfs, der Rest wird durch Lagerbestände, Wiederaufarbeitung und abgerüstete Kernwaffen gedeckt. Die Gewinnung von Uran aus abgerüsteten Waffen wird in Kürze ausgeschöpft sein.

Aus Sicht der Anleger also fast schon traumhafte Aussichten. Besonders traumhafte Aussichten bieten sich aber für Firmen, die sowohl Uran besitzen und noch dazu eine Lizenz zum Abbau und eine Verarbeitungsanlage ihr Eigen nennen. Aktuell existieren weltweit jedoch nur eine handvoll Firmen, die die Genehmigung für die Ausbeutung neuer Lagerstätten in der Tasche haben. Bei Uran scheint also in den kommenden Jahren nur „the Sky" das Limit zu sein. Bleiben Sie daher bei Uran am Ball, Uran könnte wohl nur noch eines aufhalten: ein zweiter Fall Tschernobyl. Einen solchen Fall sollte man trotz all der guten Aussichten bei der Gewichtung seiner Uran-Investments immer mit einkalkulieren und entsprechend berücksichtigen.

Der Rohölpreis erlebte in den vergangenen Tagen und Wochen eine regelrechte Renaissance. Seit Anfang Oktober konnte Rohöl von 65 auf 80 USD zulegen. Was ist der Grund dafür? Die Läger - sowohl in den USA als auch in Europa sind eigentlich relativ voll - schlechte Vorzeichen für den Rohölpreis.

Aus unserer Sicht stecken zwei andere Gründe dahinter. Zum Einen rechnen immer mehr Spekulanten mit einem doch rascheren Ende der Finanz- und damit auch der Energiekrise als erwartet. Zum Anderen wird nun mehr und mehr das Ausmaß der chinesischen Öl-Einkäufe bekannt. Erinnern wir uns: seit etwa drei Jahren tritt China schon als großer Aufkäufer von physischem Gold auf. Es folgten Investitionen in Basis- und Edelmetallprojekte weltweit. Nun wurde bekannt, dass China sich binnen nur eines Jahres für über 150 Milliarden USD in langfristige Öl-Lieferverträge bzw. Erdöl-Projekte weltweit eingekauft hat. Chinas Wunsch nach Verringerung der eigenen USD-Bestände nimmt also immer größere Dimensionen in immer kleineren Zeitabständen an. Und der Rohöl-Preis steigt wegen einer Mischung aus Euphorie und Angst - öfters mal was Neues.

Der USD verbuchte wie auf Abruf in den letzten Wochen einen regelrecht rekordverdächtigen Abschwung gegenüber den allermeisten Währungen. Von der 1,50 USD/Euro - Marke ist er aber relativ hart abgeprallt. Viele Experten gehen nun davon aus, dass es nach den Übertreibungen der letzten Wochen zu einem gemäßigteren Wechselkurs in Richtung 1,40 USD/Euro kommen wird. Genauso wie ein schwacher USD den Rohstoffen normalerweise nach oben hilft, sorgt ein stärker werdender USD in den allermeisten Fällen dafür, dass zumindest die gängigsten Rohstoffe wie Gold, Silber, Rohöl und Kupfer erst einmal Sendepause haben. Langfristig gesehen dürfte sich laut den Experten der LBBW die Aufwärtsbewegung der Rohstoffmärkte aber unabhängig von der Dollarentwicklung fortsetzen.

Die diesjährige Edelmetallmesse wirft ihre Schatten voraus. Die größte und bekannteste Rohstoff-Messe im deutschsprachigen Raum findet am 06. und 07. November 2009 in der Event Arena, dem ehemaligen Rad-Stadion auf dem Olympiagelände in München statt.

Im letzen Jahr, sozusagen frisch nach Beginn der Krise, verzeichnete die Edelmetallmesse über 5.000 Besucher. In diesem Jahr rechnen die Veranstalter mit 7.000 Besuchern.

Vor allem Händler physischer Edelmetalle meldeten im letzten Jahr bereits am ersten Messetag größtenteils "ausverkauft". Neben Händlern physischer Metalle - darunter auch "Exoten" wie Tantal, Niob und Kobalt - werden in diesem Jahr mehr als 100 Explorations- und Produktionsgesellschaften, Börsenbriefe, Verlage, IR-Agenturen, Banken, Universitäten und Anbieter alternativer Anlagemethoden vertreten sein.

Darüber hinaus werden sich die Experten der Branche regelrecht die Klinke in die Hand geben und Vorträge über Chancen und Anlagemöglichkeiten, Wellen-Effekte und Chart-Kniffe, sowie natürlich über Gold, Silber und Co. halten. Eine sehr gute Gelegenheit zum persönlichen Gespräch mit den Machern. Der Eintritt zur Messe ist bei Vorab-Registrierung übrigens frei.

Die nächste Ausgabe der Rohstoff-Woche wird daher auch einen "Schwerpunkt Edelmetallmesse" besitzen, im Rahmen dessen wir Ihnen die interessantesten Trends und Erkenntnisse kompakt zusammenstellen werden.

Die Redaktion der Rohstoff-Woche wird an beiden Tagen am Stand von Miranda Gold (Stand 2.07) zugegen sein und Ihnen dort Rede und Antwort stehen.


Hätten Sie's gewusst?:

Wo kommen eigentlich die USD-Banknoten her? Die Antwort lautet: aus Washington D.C. und Fort Worth, Texas! Zuständig für den Druck des US-Geldes ist das United States Bureau of Engraving and Printing, welches eine 1877 gegründete Behörde des Finanzministeriums der Vereinigten Staaten mit Sitz in Washington D.C. ist. Die Hauptaufgabe des United States Bureau of Engraving and Printing liegt neben dem immer stärker zunehmenden Druck von USD-Noten auch in der Beratung von US-Bundesbehörden in Fragen der Gestaltung von Ausweisen und der Vernichtung von Banknoten. Für die Prägung der USD-Münzen ist dagegen die United States Mint verantwortlich.


Der Spruch der Woche:

"Wenn man 50 Dollar schulden hat, so ist man ein Schnorrer. Hat jemand 50.000 Dollar Schulden, so ist er ein Geschäftsmann. Wer 50 Millionen Dollar Schulden hat, ist ein Finanzgenie. 50 Milliarden Dollar Schulden haben - das kann nur der Staat." - Unbekannter Verfasser

In diesem Sinne eine erfolgreiche Rohstoff-Woche!

Die nächste Ausgabe der Rohstoff-Woche erhalten Abonnenten wegen der Edelmetallmesse erst am Sonntag, den 08. November 2009.

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© Tim Roedel
Die Rohstoff-Woche





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Hinweis gemäß § 34 WpHG (Deutschland): Mitarbeiter und Redakteure der Rohstoff-Woche halten folgende in dieser Ausgabe besprochenen Wertpapiere: KEINE. Hinweis (Österreich): Die Autoren und Mitarbeiter der Rohstoff-Woche legen gemäß § 48f Abs. 5 BörseG offen, dass sie selbst an einzelnen Finanzinstrumenten, die Gegenstand der Analysen sind, ein finanzielles Interesse haben könnten.

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