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Die Rohstoff-Woche - KW 52/2009: China weiter im Übernahmerausch

25.12.2009  |  Tim Roedel (Rohstoff-Woche)
Wie wir in einer der letzten Ausgaben der Rohstoff-Woche behauptet haben, flattern uns beinahe wöchentlich Übernahme-Offerten von chinesischen Firmen ins Haus. So auch in dieser Woche.

So konnte Selwyn Resources, vielen Investoren vielleicht besser bekannt unter dem früheren Namen Pacifica Resources, den Einstieg der Yunnan Chihong Zinc & Geranium Co. Ltd. vermelden. Die Yunnan Chihong Zinc & Geranium Co. Ltd. ist ein Zink- und Blei-Produzent mit 60jähriger Erfahrung und scheinbar brennend an Selwyns Zink-/Blei-Projekt in der kanadischen Provinz Yukon und den Northwest Territories interessiert. Jedenfalls soll dieses Projekt in eine neue Firma eingebracht werden, an der sowohl Selwyn, als auch die Yunnan Chihong Zinc & Geranium Co. Ltd. jeweils 50% der Anteile halten werden. Dafür soll Selwyn satte 100 Mio. CAD erhalten. Eine für die Selwyn-Aktionäre recht überraschende Offerte, die aber den enormen Wert dieses Projekts mehr als eindrucksvoll dokumentieren dürfte. Denn chinesische Firmen sichern sich in der Regel nur diejenigen Projekte, die sie zum Einen für strategisch wertvoll erachten und zum Anderen für äusserst lukrativ bzw. ergiebig. Wir werden diese Geschichte selbstverständlich weiter für Sie verfolgen.

Und nochmal China: Die chinesische Wirtschaft zieht weiter kräftig an. Zumindest deuten die chinesischen Kupfer-Importe darauf hin. So legten diese von Oktober bis November 2009 um satte 15% auf knapp 195.000 Tonnen zu. Das Investmenthaus Macquarie rechnet für 2010 wieder mit stabilen Kupferimporten von über 200.000 Tonnen pro Monat.

In letzter Zeit berichteten wir öfters über Chinas Griff nach Australien. Zwar ist China in Australien aktuell noch nicht übermäßig aktiv, jedoch boomte der Rohstoff-Sektor in Australien in 2008 wie nie. So stieg beispielsweise die Zahl der Beschäftigten im australischen Rohstoff-Sektor von 2003 bis 2008 um 55.400 auf insgesamt 142.000. Von Juli 2008 bis Juni 2009 stiegen die jährlichen Einkünfte australischer Rohstoffe um 37% auf knapp 160 Milliarden AUD. Zu diesem Rekordergebnis trug vor allem der Export von Kohleprodukten (Steigerung um 30,2 Mrd. AUD auf 54,6 Mrd. AUD), von verflüssigtem Erdgas (Steigerung um 4,2 Mrd. AUD auf 10,1 Mrd. AUD), von Eisenerz (Steigerung um 13,7 Mrd. AUD auf 34,2 Mrd. AUD) und von Gold (Steigerung um 5,2 Mrd. AUD auf 16,1 Mrd. AUD), bei.

Einen Vorgeschmack auf das, was wir im nächsten Jahr vorhaben, wollten wir Ihnen dann auch noch mit auf den Weg geben.

Ein weiterhin großes, beherrschendes Thema wird China bleiben. Aktuell verschließen noch sehr viele Investoren und Medien die Augen vor dem, was da kommen mag, wir wollen uns aber frühzeitig und gründlich mit dem Thema China und dessen Rohstoff-Gier befassen - spannende Übernahmegeschichten dürften dabei auch für 2010 vorprogrammiert sein.

Die Firma Potter Drilling und ihr revolutionäres Bohrverfahren hatten wir Ihnen im November diesen Jahres vorgestellt und versprochen, dass wir an dieser Story dranbleiben werden. Hier wollen wir in einer der ersten Ausgaben der Rohstoff-Woche 2010 noch etwas näher in die Materie eindringen und Mr. Potter selbst, den Firmengründer, zu Wort kommen lassen.

In der vorletzten Ausgabe brachten wir Ihnen den Rohstoff Baumwolle etwas näher. Nach Veröffentlichung dieses ersten Artikels konnten wir die Firma Otto Stadtlander GmbH, einen sehr bekannten Baumwollkonzern aus Bremen als neuen Leser gewinnen. Diese Firma verwies uns auf Nachfrage auf den Deutschen Baumwoll-Rohstoffverband, der uns bereits ein Interview zugesagt hat. Auch hier werden wir im neuen Jahr mehr Details und mögliche Benefits für unsere Leser präsentieren können.

Ein weiteres großes Thema wird Uran sein. Uran ist - entgegen allen Unkenrufen aus dem Bereich der Mainstream-Medien und von selbsternannten Rettern des Planeten - noch immer DER Rohstoff, der aktuell die meisten weltweiten Energieprobleme umweltschonender als das Verbrennen von fossilen Rohstoffen, lösen kann. Uran aus Abrüstungsprogrammen wird knapp, auch wenn es in der letzten Zeit weitere Vereinbarungen zu Abrüstungsprogrammen gegeben hat. Vor allem China, Indien, Frankreich, das Vereinigte Königreich und die USA planen den Ausbau ihrer jeweiligen Kernkraftkapazitäten, was bis 2020 zu einer Erhöhung der Uran-Nachfrage um geschätzte 50% und bis 2030 um weitere 50% führen dürfte. Auch hier wollen wir frühzeitig dabei sein, auch vor dem Hintergrund einiger möglicher Übernahmen in diesem Bereich. Neben der "Skandalnudel" Forsys denken wir dabei vor allem an die Uranio AG oder auch Uranium Energy, die in Texas in Kürze mit der Produktion beginnen will.

Daneben werden aber auch alle anderen Rohstoffe nicht zu kurz kommen. Verstärkt wollen wir Sie liebe Leser mit einbeziehen. Schreiben Sie uns, was Sie gerne einmal in der Rohstoff-Woche lesen möchten, welche Fragen Sie gerne einmal beantwortet haben möchten oder welche Zusammenhänge wir noch besser darstellen können. Wir freuen uns über Ihre Nachrichten, denn ein Rohstoff-Newsletter steht und fällt immer mit seinen Lesern.


Zu guter Letzt noch das Zitat der Woche, diesmal zum Thema "Umweltfreundlichkeit" des Formel 1 - Rennsports:

"Wer Formel 1 schaut, lässt sein Auto in der Zeit stehen. 22 Autos fahren, 22 Millionen nicht." - Norbert Friedrich Haug (* 24. November 1952 in Engelsbrand-Grunbach, Baden-Württemberg) ist ein deutscher Journalist und Motorsport-Chef von Mercedes-Benz.

Wäre nur noch die Frage offen, was Michael Schumacher in der nächsten Formel 1 Saison mit seinem Comeback zusätzlich zum Klimaschutz beitragen kann.

In diesem Sinne eine erfolgreiche Rohstoff-Woche, Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Jahr 2010!

Die nächste Ausgabe der Rohstoff-Woche erhalten Abonnenten spätestens am Samstag, dem 02. Januar 2010.

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© Tim Roedel
Die Rohstoff-Woche



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