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Die Rohstoff-Woche - KW 16/2010: Rohstoff-Märkte uneinheitlich

17.04.2010  |  Tim Roedel (Rohstoff-Woche)
Platin auf dem Weg zur Spitze!?

Seit November 2008 kennt der Platinpreis nur eine Richtung: nach oben! Nachdem sich der Preis für eine Unze das silbergrauen Metalls von Mai bis Oktober 2008 auf rund 800 USD gedrittelt hatte, befindet er sich aktuell wieder auf dem Weg zu seinen alten Hochs oberhalb der 2.000 USD - Marke. Und dass diese Marke alsbald erreicht werden könnte, da sind sich die Experten der UniCredit ziemlich sicher. Diese erhöhten just in dieser Woche ihr durchschnittliches Jahresziel von 1.600 auf 1.800 USD.

Laut UniCredit seien vor allem physisch hinterlegte Finanzinstrumente für den kontinuierlichen Anstieg von Platin innerhalb der letzten Monate verantwortlich. 15% Preis-Zugewinn seit Jahresbeginn stehen aktuell zu Buche, bei Palladium sind es gar 22%. Da sich die Nachfragezuwächse aus dem Automobilbereich (hier vor allem aus dem Bereich der Katalysatoren-Herstellung) und spürbare Nachfrage-Rückgänge aus der Schmuckindustrie in etwa die Waage halten, seien es eben gerade die Anleger, die aktuell für einen weiter anziehenden Platin-Preis sorgen würden. Der Anteil der Nachfrage, die von Anlegern kommt macht aktuell in etwa genau so viel aus wie die Nachfrage aus der Katalysatoren-Industrie. Einen ähnlichen Trend kann man übrigens auch bei Palladium sehen. Hier liegt der Anteil der Anleger bei etwa 60% der Nachfrage aus dem Bereich der Automobil-Industrie.

Es stellt sich nun die Frage, wie lange die Mehrzahl der Spekulanten noch auf einen weiter steigenden Platin-Preis setzen wird. Auf der anderen Seite weckt ein hoher Platin-Preis aber natürlich auch bei den Produzenten die Begehrlichkeit nach einer höheren Förderung um möglichst lange möglichst hohe Gewinne zu machen. Die Angebotsseite hat es aber teilweise nicht einfach. Vor allem der größte Platin-Produzent Südafrika dürfte in den kommenden Monaten Probleme mit der Platin-Produktion bekommen. Das chronisch energietechnisch unterversorgte Land am Kap wird während eben dieser Fußball-Weltmeisterschaft einiges an Energie in Richtung der Stadien und Metropolen umleiten und bei den Platin- aber auch allen anderen Rohstoff-Förderern für lange Gesichter und noch längere Stromausfallzeiten sorgen.

Wie auch immer die nächsten Monate in Südafrika ausgehen werden, schlecht dürften diese für den Platin-Preis nicht sein. Übrigens: Zur groben Orientierung rechnet man in der Minen-Szene für eine Unze Platin immer ungefähr den Preis für zwei Unzen Gold. Von daher wäre ein Preis um die 2.000 USD je Unze Platin zum aktuellen Zeitpunkt schon mal ein interessanter Anhaltspunkt.


Übernahmen heizen Explorer-Kurse an

Neuerliche Übernahmen beziehungsweise Übernahmeangebote lassen die Kurse vieler kleinerer Explorer kräftig ansteigen. Spekuliert wird vor allem darauf, dass eine weitere Übernahmewelle viele kleinere Explorer zu möglichst hohen Preisen treiben könnte. Schlagzeilen machte in den vergangenen Wochen vor allem die Übernahme von FNX Mining durch Quadra Mining, die für 1,6 Milliarden CAD über die Bühne ging. Agnico-Eagle Mines schluckte Comaplex Minerals für 570 Millionen CAD und auch die Chinesen sind weiterhin aktiv. So bekam Crowflight Minerals von der bereits durch frühere spektakuläre Übernahmeangebote bekannte Jinchuan-Gruppe ein Angebot von 150 Millionen CAD für alle ausstehenden Aktien. Dieser Trend dürfte sich meiner Ansicht nach noch weiter beschleunigen, da China weiterhin sein jährlich angestrebtes Wachstum von 8% gewährleisten muss. Und da stehen Rohstoffe nun mal an erster Stelle. Dabei sollte man vor allem auf Gold-Explorer achten, da diese angesichts eines auf hohem Niveau verharrenden Goldpreises aktuell besonders hoch im Kurs stehen.


China lähmt mit seiner Produktion die Basismetallpreise

In China hat sich im März die Produktion von nahezu allen Metallen im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht. Vor allem Aluminium, Kupfer, Zink, Nickel und Zinn verzeichneten zweistellige Zuwachsraten. Da China jedoch sein zu stark ansteigendes Wirtschaftswachstum (aktuell 10% statt der anvisierten 8%) zu bremsen versucht und dabei vor allem den sich langsam heiß laufenden Immobilienmarkt ausgesucht hat, wandern die produzierten Metalle nicht geradewegs in Schmelzöfen sondern zunächst einmal in die Läger. Auch außerhalb Chinas ist die Metallverarbeitung - bis auf wenige Ausnahmen - noch nicht wieder angesprungen, was in der vergangenen Woche vor allem in Shanghai zu neuen Lagerbestands-Höchstständen bei Kupfer und Aluminium führte. Die Lage bei den Basismetallen bleibt damit weiterhin stark angespannt. Ein nachhaltiger Abbau der aktuellen Lagerbestände auf ein verträgliches Niveau ist aktuell nicht in Sicht. Weitere Zugewinne bei den Basismetall-Preisen demnach wohl auch nicht.


Mit Sojabohnen Kasse machen

Freuen können sich hingegen die Sojabohnen-Spekulanten. Der Preis für ein Scheffel Sojabohnen stieg am Donnerstag auf 9,84 USD, was einem neuen Drei-Monats-Hoch entspricht. Hauptgrund dafür ist vor allem Chinas Hunger nach Sojabohnen. Die Importe Chinas werden in diesem Jahr voraussichtlich um über 7% auf 44 Millionen Tonnen ansteigen - ein Rekordwert! Der erhöhte Import erklärt sich durch die Beschränkung der Einfuhren von argentinischem Soja-Öl, welches nun durch chinesische Eigenproduktion ersetzt werden muss. Ein Anstieg auf über 10 USD je Scheffel dürfte nur noch eine Frage von wenigen Tagen sein, da mit weiterhin steigendem Konsum - vor allem im Reich der Mitte zu rechnen ist.


Das Zitat der Woche zur Griechenland-Krise:

“Wir brauchen das geladene Gewehr auf dem Tisch, um sicherzustellen, dass die Märkte in einer positiven Art und Weise reagieren.“ - Giorgos Andrea Papandreou (16. Juni 1952 in St. Paul, Minnesota) ist ein griechischer Politiker. Er war von 1999 bis 2004 Außenminister von Griechenland. Seit Februar 2004 ist er Vorsitzender der Partei Panellinio Sosialistiko Kinima (Panhellenische Sozialistische Bewegung PASOK). Im Oktober 2009 löste er nach einem Wahlsieg Kostas Karamanlis als Ministerpräsident Griechenlands ab und übernahm auch das Außenministerium.

In diesem Sinne eine erfolgreiche Rohstoff-Woche!

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© Tim Roedel
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