Gewagter Deal: Kinross Gold erzielt über 400 Mio. US-Dollar - mit Diamanten!
02.08.2010 | Rainer Hahn
RTE Stuttgart - (www.rohstoffe-go.de) - Als Kinross Gold (WKN A0DM94) im vergangenen Jahr beschloss, 150 Mio. US-Dollar auszugeben, um sich eine Beteiligung an der Cash hungrigen Harry Winston Diamond Corp. und deren Flaggschiffdiamantenmine Diavik zu sichern, war die Skepsis am Markt groß. Schließlich sei Kinross eine Goldfirma, so die Skeptiker, und die Aktien würden ausschließlich wegen des gelben Metalls gekauft.Und die Geschichte war auf ihrer Seite. Auch andere, große Goldkonzerne hatten in der Vergangenheit im Diamantensektor mitmischen wollen, dabei aber meistens wenig Erfolg gehabt. Um genau zu sein, waren Diamanten für jeden ein schreckliches Investment, der im vergangenen Jahrzehnt einstieg. Als der Sektor 2009 seinen absoluten Boden erreichte, war er bereits eine "No-Go-Zone". Denn das Kapital, das benötigt wurde, um die Branche durch die Polier- und Verkaufsphasen zu bringen, hatte sich im Großen und Ganzen in Luft aufgelöst.
Aber Kinross konnte dem Trend trotzen. Im Nachhinein wurde klar, dass der im kanadischen Toronot ansässige Konzern seinen Deal am Tiefpunkt eines extremen Einbruchs des Marktes für Diamanten getätigt hatte - der sich schnell wieder erholte. Nun gab Kinross for einigen Tagen bekannt, dass man sich auszahlen und aus dem Diamantensektor aussteigen werde.
Für die Beteiligung an der Diavik-Mine erhielt man 220 Mio. US-Dollar und Kinross beschloss zudem, auch seine Harry Winston-Aktien zu verkaufen. Der genaue Preis wurde nicht genannt, doch der Marktwert lag bei weiteren rund 212 Mio. US-Dollar. Was bedeutet, dass Kinross das eingsetzte Kapital fast verdreifachen konnte!
Laut CEO Tye Burt sei der erstaunliche Turnaround des Diamantenmarktes ein schöner Bonus, auf den man aber nicht gesetzt habe, als man den Deal abschloss. Man habe sich eine Beteiligung an einer der besten Diamantenminen der Welt sichern wollen und die Aktien von Harry Winston seien an einem Tiefpunkt im Chart gewesen. Das seien ausreichende Gründe für das Investment gewesen - und die Erholung des Diamantenmarktes ein Turbo für die Rendite.
Und Kinross kann das Kapital aus dem Diavik- und Harry Winston-Deal gut gebrauchen. Das Unternehmen steht vor einigen großen Investitionen in seine Goldprojekte und hat erst vor Kurzem weitere Liegenschaften in Russland und Kanada erworben, die eine Menge Geld und Zeit für die Entwicklung benötigen werden.
Man glaube, eine wirklich gute Rendite für die Investoren erzielt zu haben, so der Kinross-CEO weiter. Nun freue man sich, die mehr als 400 Mio. US-Dollar einstreichen und in das Kerngeschäft Gold investieren zu können, welches zum Glück schnell wachse.
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