Gold und Lithium! - Interview mit Paul Gill - Lomiko Metals Inc.
Rohstoff-Spiegel: Paul, als wir uns das letzte Mal trafen, stellte das Salar de Aguas Caliente Lithium Brine Projekt ihr Flaggschiffprojekt dar. Nun haben Sie zusätzlich noch ein Gold-Projekt in Ihrem Portfolio. Welches von beiden betrachten Sie denn aktuell als Ihr Flaggschiffprojekt?
Paul Gill: Hinsichtlich der Entwicklung unseres Salar de Aguas Caliente Projekts versuchen wir aktuell SQM zu einer Zusammenarbeit zu bewegen. Da SQM jedoch beschlossen hat, dieses Projekt zunächst nicht weiterentwickeln zu wollen, haben wir uns dazu entschlossen, zunächst einmal alle Arbeiten so weit einzustellen, bis wir eine Übereinkunft über ein Explorationsprogramm mit SQM abschließen können.
Wir hatten in 2006 die Möglichkeit, das Vines Lake Gold Projekt zu akquirieren und führten damals geophysikalische Studien durch, die mehrere magnetische Anomalien aufzeigten. Fortlaufende Höchststände bei Gold und Silber und ein erst jüngst durchgeführtes Investment von China Mineral Holdings in das benachbarte Table Mountain Mine Projekt veranlassten uns dazu, die Explorationsarbeiten auf Vines Lake wieder aufzunehmen.
Beide Projekte wurden jeweils wegen zu erwartender niedriger Anlaufkosten und wegen ihres Multi-Milliarden Dollar-Potenzials ausgewählt. Jedes Projekt, das wir akquirieren, wird als Flaggschiff-Investment betrachtet, das unseren Kapitaleinsatz möglichst maximieren soll. Wir sind aktuell übrigens auf der Suche nach weiteren Projekten aus den Bereichen Lithium, Seltene Erden, Kupfer und Silber.
Rohstoff-Spiegel: Welche Fortschritte konnten während der vergangenen 12 Monate auf dem Salar de Aguas Caliente Projekt gemacht werden?
Paul Gill: Unser chilenisches Team erstellte einen internen Report zur weiteren Strategie unseres Explorationsprogramms. Darüber hinaus trafen wir uns mit lokalen Beamten und dem Minenministerium um unsere Explorationspläne zu diskutieren. Insgesamt konnten dort auf Grund eines Regierungswechsels und wegen der anhaltenden Verhandlungen mit SQM nur recht wenige Fortschritte erzielt werden.
Rohstoff-Spiegel: Warum haben Sie sich für die Akquisition des Vines Lake Gold Projekts in British Columbia entschieden?
Paul Gill: Aus der benachbarten Table Mountain Mine wurden in den vergangenen 30 Jahren 400.000 Unzen Gold aus sehr hochgradigen Venen gefördert. Zuvor produzierte man aus dieser Mine sowie den umliegenden Flussläufen noch eine weitaus höhere Menge. Die Verhältnisse sind dabei vergleichbar mit denen im so genannten White Gold District, der sich nördlich der Grenze von British Columbia und Yukon erstreckt. Geologische Strukturen machen jedoch vor keiner von der kanadischen Regierung gesetzten Grenze halt, weswegen wir die Region um Vines Lake als sehr aussichtsreich für große und hochgradige Vorkommen in der Tiefe, die von früheren Minenarbeitern nicht erreicht werden konnten, erachten.
Rohstoff-Spiegel: Würden Sie uns bitte eine kurze Übersicht über die wichtigs-ten Fakten zu Vines Lake geben?!
Paul Gill: Das wichtigste Merkmal dieses Distrikts ist die so genannte Erikson Verwerfung, die sich östlich von Vines Lake wie ein Rückgrat in Nord-Süd-Richtung erstreckt. Davon ausgehend verzweigen sich in Ost-West-Richtung mehrere Venensysteme, wovon einige auch über unser Projektgebiet zu laufen scheinen. Das eigentlich Interessante am Vines Lake Projekt ist, dass es eine Verwerfung beherbergt, die das Projekt durchschneidet und entweder vom Erikson Rükken ausgeht oder ein eigenes System bildet. Diese Verwerfung scheint mehrere Spalten geformt zu haben, wovon eine zur Entstehung des Vines Lake geführt hat. Darüber hinaus von großem Interesse sind die alten Minentätigkeiten am nördlichen Ende von Vines Lake, sowie weitere magnetische Anomalien, die dort identifiziert wurden. Dies ist eine exzellente Location für ein verstreutes Vorkommen.
Rohstoff-Spiegel: Was führte zur Akquisition Ihrer beiden Projekte und welche Strategie verfolgen Sie für die nächsten 12 Monate?
Paul Gill: Das Unternehmen startete 2008 mit Gold- und Kupfer-Projekten. Dann kam der große Crash und wir sahen uns nach neuen Industrien um. Damals erkannten wir das große Potenzial in Lithium und Seltenen Erden. Wir akquirierten das Projekt in Chile, da wir die Aussicht auf ein langfristiges Potenzial mit einem ganz Großen der Branche gleich nebenan sehr faszinierend fanden.
Nichtsdestotrotz sind in der Atacama Wüste einige große Herausforderungen, besonders hinsichtlich der Verfügbarkeit von Wasser und des chilenischen Genehmigungsprozesses, zu meistern. Momentan ist es so, dass SQM dort der führende Landeigentümer ist, weswegen wir unser Projektgebiet erst mal halten werden und SQM die Gegend weiterentwickeln lassen. Das mag zugegebenermaßen eine gewisse Zeit dauern.
Daneben warfen wir einen genaueren Blick auf den Lithium-Sektor als Ganzes, auf die Angebots- und Nachfrage-Situation, mögliche Gewinnspannen, die Verarbeitung und neue Technologien. Wir erkannten dabei recht schnell, dass zukünftig nicht die Förderung des Ausgangsmaterials, sondern die Verwendung desselben in neuen Technologien wie neuartigen Batterien besonders lukrativ sein wird. Wir erkannten, dass besonders zwei neuartige Technologien einige hohe Investitionssteigerungen in den kommenden Jahren erfahren werden. Eine davon ist der Bereich der Energiespeicherung in Fahrzeugen (Batterien, etc.) und der andere ist die Produktion von sauberer Energie.