Das unverstandene Pottasche-Projekt - Interview mit Iain Macpherson und John Stalker, Elemental Minerals
Rohstoff-Spiegel: Iain, John, welchen Fortschritt konnten Sie seit unserem letzten Update vor etwa einem Jahr verzeichnen?
Iain Macpherson: Zu diesem Zeitpunkt hatten wir gerade erfolgreich neun Millionen AUD generiert, was uns mit ausreichend finanziellen Mitteln für unser erstes Explorationsprogramm inklusive Bohrungen und einem 2D vibro-seismischen Programm ausstattete. Dieses Bohrprogramm startete im Juli 2010. Wir bohrten etwa 7.000 Meter und konzentrierten uns dabei vor allem auf die Sylvinit (Kalisalz)-Ressourcen. Das Programm bestand aus 16 Löchern und dem seismischen 2D-Gutachten. Nach Beendigung dieses ersten Explorationsprogramms konnten wir letztendlich Anfang April 2011 eine erste Ressourcenschätzung abgeben.
Unsere aktuellen indicated und inferred Ressourcen innerhalb der Kola-Lagerstätte betragen dem nach 804 Millionen Tonnen mit 19,53% K2O (entspricht 31,00% KCI), bei einem Cut-Off-Grad von 15%. Darin enthalten ist eine hochgradige Zone (Cut-Off-Grad 20% K2O) mit geschätzten indicated und inferred Ressourcen von 337 Millionen Tonnen mit 25,19% K2O (39,86% KCI). Diese Ressource entstammt einem Gebiet von lediglich 30 Quadratkilometern. Unser gesamtes Lizenzgebiet besitzt jedoch eine Ausdehnung von 1.400 Quadratkilometer.
Die zweite Phase besteht aus der Machbarkeitsstudie, an der wir gerade arbeiten. Im November profitierten wir von unseren sehr guten Bohrergebnissen, die bereits in Richtung unserer angestrebten Ziele hindeuteten und von den Geschehnissen um BHP und Potash Corp., sodass wir in der Lage waren, weitere 11 Millionen AUD an frischem Kapital aufzunehmen. Dies vor allem in London und Südafrika, was uns einige neue und starke institutionelle Aktionäre einbrachte. Mit diesem Betrag konnten wir die erste Phase unserer Machbarkeitsstudie starten und das noch vor einer weiteren Finanzierungsrunde, die wir aktuell vorbereiten.
Gerade das brachte uns auch bei kanadischen Investoren eine Menge Interesse ein. Diese wollten uns einige weitere institutionelle Investoren vermitteln. In Kanada besitzt man – historisch bedingt – ein besseres Verständnis für den Pottasche-Markt. Die dortigen Anleger haben ein besseres Gespür für ein qualitativ hochwertiges Projekt und das Volumen stammt demnach auch von Leuten, die wissen, was es heißt, ein solches Projekt sein Eigen nennen zu können. Es gibt auf dem Planeten zwei Orte, an denen man die umfangreichen finanziellen Mittel für ein derartiges Minen-Projekt generieren kann. Einer dieser Orte ist Kanada, der andere der Ferne Osten und dort vor allem China.
Es besteht dabei jedoch immer das Risiko, dass man sich für andere Investoren unattraktiv macht, wenn man sich zu frühzeitig mit einem staatlichen chinesischen Unternehmen einlässt. Wir wollen für die nächste notwendige Finanzierungsrunde versuchen, bereits frühzeitig alle zukünftigen Finanzquellen auszuloten. Dabei sehen wir uns aktuell noch nicht nach einem Off-Take-Agreement mit einer staatlichen Institution um, sondern vielmehr nach weiteren, institutionellen Investoren. Wir wollen sicherstellen, dass wir eine gute Resonanz von europäischen und nordamerikanischen Investoren erhalten. Bevor wir also damit beginnen, das ganz große Geld, das wir für die finale Entwicklung des Projekts und den Bau einer Mine, einsammeln, müssen wir sicher sein, dass wir gerade in diesen Märkten eine starke Präsenz besitzen.
Wir erhalten nach und nach mehr Coverage von Analysten, wir besitzen einen enormen Erfahrungsschatz, wir haben hohe Liquidität und die Leute lernen uns so langsam kennen. Wir werden allmählich zu einer gut verstandenen Gesamteinheit. Außerdem wissen wir das Ressourcenpotenzial unseres gesamten Lizenzgebiets sehr wohl zu deuten. Das Wichtigste ist es nun, diese Ressource in eine Reserve umzuwandeln. Das bedeutet gleichzeitig, dass man die Fördermethode bis ins Detail verstehen muss. Was wir bereits wissen, ist, dass dieses Projekt den Aktionären noch mehr an Wert bringen kann, als erwartet.
Diejenigen, die schon Aktionär sind, müssen wissen, dass der aktuelle Aktienpreis von Fundamentaldaten getragen wird. Das heißt, die Größe dieser Ressource, die Möglichkeit, die dafür vorgesehene, traditionelle Fördermethode nutzen zu können, die massiven Kostenreduzierungen, die dieses Projekt bietet (Schächte, Belüftung, etc.) und natürlich der Erzkörper, der eine höhere Vergradung als vergleichbare Projekte aufweist. Die Grade unserer hochgradigen Vererzungszone liegen bei etwa 25% K2O, was viel höher ist, als diejenigen der meisten unserer Konkurrenten.