Am Weg zum großen Pottasche-Geschäft - Interview mit Elemental Minerals Ltd.
Iain Macpherson: Wir ziehen momentan drei verschiedene Optionen in Betracht. Eine davon ist die Nutzung des bestehenden Hafens, die zweite ist die Beteiligung an einem neuen Hafenprojekt nördlich von Pointe Noire und die dritte Möglichkeit bietet sich direkt auf oder in unmittelbarer Nähe zu unserem Lizenzgebiet. Wobei wir auch da mehrere mögliche Standorte prüfen.
Rohstoff-Spiegel: SRK Consulting hat ebenso eine erste Wirtschaftlichkeitsstudie erstellt, die schon mal einen positiven Vorgeschmack auf die Machbarkeitsstudie gibt. Welches sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Punkte aus dieser Studie?
Iain Macpherson: Man muss dazu sagen, dass dieser Report durchaus das Niveau einer Scoping Study besitzt. Dieser wurde unabhängig erstellt und von den genannten Ingenieursunternehmen abgesegnet. Ferner ermöglicht er eine konservative Sicht auf die Wirtschaftlichkeit des Projekts. Die Kapitalkosten konnten dabei um 50 Prozent gedrückt werden, wobei die Arbeit damit natürlich noch lange nicht vorbei ist. Vielmehr beleuchten die Ingenieure viele unterschiedliche Optionen und führen weitere Optimierungsarbeiten für die Definitive Machbarkeitsstudie durch, die über diesen ersten Wirtschaftlichkeitsreport hinausgehen.
Was der Report aber auch zeigt, ist, dass die operativen Kosten extrem wettbewerbsfähig sind. Die Kapitalkosten, die momentan bei etwa 1,7 Milliarden USD liegen, führen zu einem Produktionslevel von circa 1,8 Millionen Tonnen pro Jahr, was mehr ist, als wir zu Beginn des Jahres erwartet haben. Stimmen die Marktgegebenheiten und kann man das benötigte Kapital sichern, dann bergen große Produktionsraten definitiv Vorteile. Und genau das ist es auch, auf das wir unser Augenmerk in der Machbarkeitsstudie richten.
Ein sehr wichtiger Punkt ist, dass das Modell rein auf der hochgradigen Komponente der Ressource basiert. Es handelt sich dabei um etwa 340 Millionen Tonnen an sehr reinem Sylvinit mit einem durchschnittlichen Grad von circa 25 Prozent. Eine weitere Möglichkeit bietet ein Blick auf das breitere, obere Band, welches die Tonnage signifikant erhöhen könnte, gleichzeitig aber den Kopfgrad nur marginal senken würde. Diese Art von Optimierung wird erst dann unternommen, wenn die grundlegenden Studien komplett sind.
Rohstoff-Spiegel: Dies bringt uns zum aktuellen Explorationsprogramm, welches Sie im Mai dieses Jahres starteten. Welche Arbeiten werden im Rahmen dessen durchgeführt, welche Ziele werden dabei verfolgt und inwieweit sollen die Ergebnisse daraus in die Machbarkeitsstudie einfließen?
Iain Macpherson: Unser Ziel ist es, diese spezielle Ressource zu verdoppeln. Ich möchte in diesem Zusammenhang nochmals daran erinnern, dass bislang lediglich 28 der 1.400 Quadratkilometer umfassenden Sintoukola Lizenz überhaupt mittels Bohrungen untersucht wurden. Fakt ist, dass die bestehende Ressource weiterhin nach allen Seiten hin offen ist, wobei historische Bohrungen darauf schließen lassen, dass wir es mit einer enormen Pottasche-Ressource zu tun haben. Es existiert also eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich die aktuelle Ressource stark ausdehnen lässt, was selbstverständlich auch einen positiven Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit des Projekts hätte.
Die zweite Phase unseres Bohrprogramms hat zwei Hauptanliegen. Eine davon ist es, die bestehenden Ressourcen in Reserven umzuwandeln und damit die Basis für die Machbarkeitsstudie zu stärken. Dies beinhaltet Infill-, geotechnische und hydrogeologische Bohrarbeiten sowie vibroseismische Studien der bestehenden Ressource, was uns in die Lage versetzen wird, ein hochauflösendes Modell der geologischen Kontinuität und Struktur der Ressource zu erstellen und damit den Planungsprozess für die zukünftige Mine zu füttern. Weiteres Ziel ist es, die bestehende Ressource von 28m auf 58 Quadratkilometer auszuweiten. Dieses Programm beinhaltet 160 Kilometer an 2D-vibroseismischen Studien und weitere Bohrungen um die aktuell bekannte Ressource um 300 Millionen bis zu einer Milliarde Tonnen Pottasche auszudehnen.
Die Resultate aus diesem Programm werden in die Vormachbarkeitsstudie eingehen, die im ersten Quartal 2012 fertiggestellt sein soll.
Rohstoff-Spiegel: Viele Aktionäre warteten eine lange Zeit auf ein kanadisches Listing. Vor etwa zwei Wochen verkündeten Sie, dass es in Kürze dazu kommen wird. Welche Überlegungen führten zu diesem Schritt und welche Vorteile hat ein solches Listing für die weitere Entwicklung von Elemental Minerals?
Iain Macpherson: Wir besitzen ein gutes Projekt, mit einer qualitativ hochgradigen Ressource, die Kapazitäten für eine groß dimensionierte Produktion mit exzellenter Logistik und einen guten Standort nahe an existierender Infrastruktur inklusive eines Hafens und Energieversorgung. Die größte Herausforderung ist es dabei die benötigten Finanzmittel zu beschaffen, um das Projekt bis zur Produktion zu bringen. Wir ha- ben herausgefunden, dass das Fenster zur Kapitalbeschaffung für PottascheProjekte in den kommenden sechs Jahren immer kleiner werden wird.
Um sicher zu stellen, dass wir möglichst gute Konditionen für die Kapitalbeschaffung erhalten werden, waren wir uns einig, dass wir neben dem bereits bestehenden Listing in Australien ein Parallel-Listing in Toronto benötigen werden. Dies verschafft uns einen Eintritt in den kanadischen Finanzmarkt, der sich am allerbesten mit Pottasche-Projekten auskennt.