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Goldaktien-Bewertungen (Teil 5)

06.04.2009  |  Adam Hamilton (ZEAL)
Ende des Jahres 2000 war es lediglich der harte Kern der Investoren, der in Goldaktien investierte. Dieser Sektor war nach dem mehrere Jahrzehnte andauernden Goldbärenmarkt beinahe völlig zerstört. Sein Aushängeschild, der HUI-Goldaktienindex näherte sich der 40 US$-Marke, während der S&P500 immer noch in den 1.400ern lag. Ein Großteil der Investoren wussten nicht einmal, dass der relativ kleine Goldminensektor existiert.

Die Wenigen unter ihnen, die sich mit ihrem Kapital auf diesem Glatteis bewegten, mussten wirklich gute Gründe haben, solche aussichtslosen Geschäfte zu machen. Ein Grund, warum wir damals Goldaktien kauften, war, dass wir uns gegen den neu geborenen, säkularen Aktienbärenmarkt stellen wollten. Es schien nur allzu wahrscheinlich, dass die allgemeinen Aktien im kommenden Jahrzehnt aufgrund ihrer übertriebenen Bewertungen dem Untergang geweiht sein werden - Warum also keine Goldaktien kaufen?

Die Zeit hat uns Querdenker in unserer Entscheidung unterstützt. Seit der Jahrtausendwende bis vor ein paar Wochen fiel der S&P500 um 48,8%. In dieser Zeit, die eigentlich recht ungünstig für den HUI war, stieg er trotzdem um 573,2%! Von einem völlig aussichtslosen Sektor wurden die Goldaktien zu einem der vielversprechendsten des gesamten Jahrzehnts.

Während übertriebene Bewertungen des allgemeinen Aktienmarktes nicht der einzige oder primäre Grund waren, Goldaktien zu kaufen, als niemand anders das wollte, hat diese Theorie Anfang der 2000er Jahre für viel Gesprächsstoff gesorgt. Schlaue Investoren haben richtig erkannt, dass die Bewertungen der Goldaktien oft höher liegen als die der Technologie-Aktienblase. War eine Goldaktie mit einem 150fachen Gewinn eine bessere Investition als eine Technologie-Aktie, die “lediglich“ einen 75fachen Ertrag brachte?

Viele nannten uns heuchlerisch, da wir über die Technologie-Aktienblase schimpften (eine Bewertungsanomalie), aber gleichzeitig Goldaktien mit wenig oder gar keinem Gewinn kauften. Aber wir haben die lächerlichen Goldaktien-Bewertungen nicht ignoriert, wir haben ihr verborgenes Potential erahnt. Als der säkulare Goldbullenmarkt an Geschwindigkeit gewann, erwarteten wir, dass die Goldminen-Erträge rasanter als die Goldaktien-Preise steigen. Das hätte ihr Kurs-Gewinn-Verhältnis in die Höhe schießen lassen.

Da ich mein Kapital nicht nur in die niedergeschlagenen Goldaktien investierte, sondern diese Goldaktien-Bewertungsrückgang-Theorie öffentlich förderte, begann ich mit der Untersuchung von Goldaktien-Bewertungen. Ich wollte wissen, ob es wirklich so passieren wird wie angenommen. Hat das Ertragswachstum ihre Aktienpreis-Gewinne überholt, als die Goldaktien-Preise seit Anfang der 2000er stiegen? Erlebten seine Bewertungen wirklich einen Rückgang?

Zu Beginn dieser Untersuchung nahmen wir das weltgrößte Goldminenunternehmen (zu der Zeit Newmont Mining) als Stellvertreter für die gesamte Branche. Damals wie heute war und ist Newmont das einzige Goldminenunternehmen, das im S&P500 verzeichnet ist. Wir untersuchten tonnenweise Bewertungen des allgemeinen Aktienmarktes, sodass wir monatliche Bewertungsdaten für alle Komponenten des S&P500, eingeschlossen Newmont, hatten. Der folgende Chart zeigt die Bewertungen des vierten Essays dieser Reihe.

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Newmont Mining, ein Großteil dieser Zeit das global anerkannteste Goldminenunternehmen, verhielt sich tatsächlich wie erwartet. Ende 2000 lag das KGV bei 160, als der Goldpreis in den 260er $ lag. Die kommenden eineinhalb Jahre machte das Unternehmen keinen Gewinn, demzufolge gab es kein KGV. Aber als seine Produktion Mitte 2002 erneut rentabel wurde, lag sein KGV bei 80. Und seitdem hat die Bewertung für dieses Unternehmen kontinuierlich und gleichmäßig abgenommen.

Da ich nicht zu viel Zeit mit diesem alten Chart verschwenden möchte: Der entscheidende Punkt ist, dass Newmonts Börsenwert um 1.067% in die Höhe schoss, während sein KGV um 85% fiel. Man muss wirklich außerordentliche Gewinne einfahren, um einem solchen Rückgang in einer Unternehmensbewertung standzuhalten, wenn sein Börsenwert steigt.



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