Interview mit Sidney Himmel von IC Potash Corp.
Sidney Himmel: Das Mineral, das wir dort haben, nennt sich Polyhalit. Dieses beinhaltet Kaliumsulfat, Magnesium-Sulfat und Gips.
Wir werden dieses Mineral abbauen, es verarbeiten und das Kaliumsulfat extrahieren. Dieses kann dann zu texanischen Häfen an der Golfküste transportiert und von dort aus in alle Welt verschifft werden.
Bis jetzt besitzen wir eine Inferred-Ressource von etwa 400 Mio. Tonnen, was einen Abbau für annähernd 100 Jahre garantiert. Es handelt sich dabei um eine, auf dem kanadischen Ressourcenberechnungs-Standard NI43-101 basierende Schätzung. Die Ressource liegt in einer Tiefe von etwa 460 Metern und besitzt exzellente Polyhalit-Grade von 85%. Die Wiedergewinnungsrate liegt bei etwa 90%.
Aktuell sind wir mit Bohrarbeiten beschäftigt, die Bohrung neuer Löcher hat im Dezember begonnen. Wir haben keine umwelttechnischen Probleme und genießen breite Unterstützung der lokalen Gemeinden und Behörden.
Die Cash-Kosten werden pro Tonne bei circa 240 USD liegen. Die Kapitalkosten konnten von 875 auf 650 Mio. USD reduziert werden, da wir einen einfacheren Verarbeitungsprozess haben werden als ursprünglich gedacht. Der Kapitalwert liegt aktuell bei circa 3 Mrd. USD. Die Rückzahlung der Kapitalkosten wird etwa 2,5 Jahre dauern. Wir besitzen also ein Projekt mit äußerst robusten Wirtschaftsdaten.
In 2009 legten wir ein zweiteiliges Bohprogramm auf. In einer ersten Phase werden wir bis Mitte Februar 8 Löcher bohren. Diese 8 Löcher werden gebohrt, um die Dicke unserer Ressource zu bestätigen. Phase 2, die im Februar/März gestartet und bis etwa September andauern wird, wird uns zu einer Measured/Indicated-Ressource führen.
Das bedeutet gleichzeitig, dass wir schon in wenigen Monaten mit der Finanzierung des Projekts beginnen können. Der Abbau von Pottasche ist vergleichbar mit dem von Kohle. Durch einen Schacht wird mittels Baggern und Trucks das Gestein an die Oberfläche gebracht. Das Polyhalit wird dann in einem großflächigen Becken gelöst.
Rohstoff-Spiegel: Welche Vorteile bietet Ihr Kaliumsulfat in Gegensatz zu Kaliumchlorid?
Sidney Himmel: Es gibt eine Reihe hochwertiger Pflanzen, die nicht mit Kaliumchlorid gedüngt werden können. Kaliomchlorid ist ein Chlorid-Mineral, das lediglich für so genannte Reihenpflanzen, also alle Pflanzen, aus denen Brot hergestellt werden kann, und Reis verwendet werden kann. Für nahezu alle anderen Pflanzen liefert Kaliumchlorid ein schlechtes Ergebnis. Das beinhaltet alle Arten von Früchten und Gemüse, viele Kartoffelsorten und Tabak. Die Hersteller dieser Pflanzen benutzen hauptsächlich Kaliumsulfat. Die Webseite www.sopib.com beschreibt all diese Zusammenhänge sehr gut und anschaulich. Dort finden Sie auch alle Pflanzenarten, die unbedingt auf Kaliumsulfat angewiesen sind.
Des Weiteren ist Kaliumsulfat viel weniger salzig als Kaliumchlorid. Wenn man einen ohnehin schon salzigen Boden hat und Kaliumchlorid benutzt, dann benötigt man umso mehr Wasser. Deswegen ist in den letzten Jahren die Nachfrage nach Kaliumsulfat auch stärker gestiegen als nach Kaliumchlorid. Jährlich werden etwa 40 Mio. Tonnen Kaliumchlorid verkauft, aber nur 5 Mio. Tonnen Kaliumsulfat. Gerade auch deshalb ist der Preis für Kaliumsulfat etwa 50% höher als der für Kaliumchlorid. Wer Kaliumsulfat kauft, der benötigt es auch wirklich.
Es gibt die Möglichkeit, aus Kaliumchlorid Kaliumsulfat herzustellen. Das Ganze nennt sich Mannheim-Prozess, kostet aber 600 USD je Tonne. Man benötigt viel Energie und weitere Zutaten um Kaliumsulfat herzustellen. Wir besitzen pures Kaliumsulfat im Boden und sind deshalb in der Lage, Kaliumsulfat für nur 240 USD pro Tonne zu produzieren.