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Interview mit Greenland Minerals and Energy Ltd.: Seltene Metalle sind Trumpf!

22.03.2010  |  Rohstoff-Spiegel
Interview mit Roderick McIllree - Managing Director - Greenland Minerals and Energy Ltd.

Seltene Metalle nehmen in unserem täglichen Leben eine immer größere Rolle ein. Sie befinden sich in Handys, Röntgenapparaten, Energiesparlampen oder Batterien. Ein Großteil dieser Seltenen Metalle liegt allerdings in chinesischen Böden und wird daher auch von China abgebaut. Innerhalb der letzten 10 Jahre stieg die globale Nachfrage nach Seltenen Metallen von 40.000 auf 120.000 Tonnen jährlich. Im gleichen Zeitraum schränkte China jedoch seine jährlichen Exporte von 48.500 auf 31.300 Tonnen ein. Das heißt im Klartext, dass schon jetzt die Seltenen Metalle außerhalb Chinas knapp werden. Greenland Minerals and Energy Ltd. besitzt eine der größten Vorkommen an Seltenen Metallen außerhalb Chinas. Wir sprachen mit Managing Director Roderick McIllree über das enorme Potenzial seiner Firma und wollten außerdem wissen, welchen Stellenwert die zusätzlichen Uran-Vorkommen haben.


Rohstoff-Spiegel: Roderick, Greenland Minerals hält aktuell 61% am Ilimaussaq Erzfeld, das im Süden Grönlands liegt. Könnten Sie unseren Lesern bitte einen kurzen Überblick über die in der Vergangenheit geleisteten Explorations-Arbeiten auf dem Lizenzgebiet geben?!

Greenland Minerals: Historisch gesehen fanden im Bereich des Kvanefjeld Erzkörpers, der innerhalb des Ilimaussaq Lizenzgebietes liegt, zwei entscheidende Explorations-Phasen statt. Eine davon wurde zwischen 1975 und 1983 von der dänischen Atombehörde durchgeführt: eine komplette Machbarkeitsstudie, die zum Bau einer Pilot-Verarbeitungsanlage führte, die Uran produzierte. Es handelte sich dabei um eine historische Erz-Studie, die dann aber auf Grund der Vorkommnisse in der US-Nuklearanlage Three Mile Island beendet wurde, da sich die öffentliche Meinung gegenüber der Atomkraft extrem verschlechterte. Dänemark verabschiedete sich daraufhin etwa 25 Jahre lang von dem Projekt.

Ende 2006 besuchten wir Grönland und identifizierten ein multi-metallisches Vorkommen auf diesem Projekt. Daraufhin führten wir innerhalb von nur drei Saisons 45.000 Meter an Diamantbohrungen durch. Dabei testeten wir jeden einzelnen Bohrmeter auf 30 verschiedene chemische Elemente. Dadurch erhielten wir ein sehr gutes mineralogisches und metallurgisches Verständnis des Erzkörpers. Ende 2008 entschieden wir uns dazu, einige regionale Ziele zu testen und brachten daraufhin vier Bohrlöcher auf ähnlich erscheinenden geologischen Bereichen ein. Wir identifizierten dabei mehrere Ausprägungen von, dem Erzkörper auf Kvanefjeld ähnlichen Strukturen.

Wir rechnen damit, dass wir bis Ende 2012 ein Potenzial von 1 bis 2 Milliarden Tonnen dieses Materials ausmachen werden können. Wir konnten mittels einer Vormachbarkeitsstudie bereits einige sehr gute Resultate erhalten. Während der nächsten 12 Monate wollen wir diese Ergebnisse weiter optimieren, was dem Unternehmen eine Menge an Wert zuführen wird.


Rohstoff-Spiegel: Das Kvanefjeld Projekt, das nur einen Bereich von Ilimaussaq darstellt, besitzt eine enorme Ressourcen-Basis. Wie hoch sind Ihre aktuellen Ressourcen?

Greenland Minerals: Bis dato konnten wir insgesamt 457 Mio. Tonnen innerhalb dieses Erzkörpers nachweisen. Zur Erstellung der Vormachbarkeitsstudie isolierten wir daraus 250 Mio. Tonnen höhergradiges Gestein, was letztendlich die Basis für die Studie bildete. Das Interessante an einem Projekt wie diesem ist die Tatsache, dass ein Großteil von OPEX und CAPEX fixe Kosten darstellt. Gerade deshalb müssen wir die Grade des durch den Prozess laufenden Gesteins erhöhen. Eine Steigerung der verarbeiteten Grade um 10% würde unseren Barwert um eine Milliarde USD steigern. Momentan besitzen wir ein langlebiges Vorhaben mit relativ geringen Graden. Daher sind wir aktuell auch darauf fokussiert die Grade durch Reduktion oder Vorkonzentrierung zu erhöhen.


Rohstoff-Spiegel: Könnten Sie uns bitte die wichtigsten Fakten aus dem kürzlich veröffentlichten Zwischenbericht zu Ihrer Vormachbarkeitsstudie erläutern!?

Greenland Minerals: Dieser enthält drei Schlüsselelemente. Die Vormachbarkeitsstudie erlaubt es uns die sensiblen Einflussfaktoren dieses Projekts zu identifizieren. Einer davon sind die Grade, ein zweiter der Materialdurchsatz und der dritte natürlich der Rohstoff-Preis. Obwohl das Projekt zunächst hohe Kapitalkosten zu tragen hat, beträgt der Rückzahlungszeitraum nur drei Jahre. Das ist natürlich eine erstaunliche Zahl. Wir sind der Meinung, dass wir die angenommene Cashflow-Rate dieses Projekts in den nächsten 12 Monaten auf eine Milliarde USD jährlich werden erhöhen können.


Rohstoff-Spiegel: Wann wird eine definitive Machbarkeitsstudie verfügbar sein?

Greenland Minerals: Wir wollen in diesem Jahr vor allem unsere Vormachbarkeitsstudie weiter optimieren. Das beinhaltet etwas mehr Tests, sowie die Erfassung und Beprobung der Seltenen Metalle. Darüber hinaus ist noch mehr Arbeit auf dem Gebiet der Heavy-Rare-Earths, die für uns ein sehr wertvolles Bei-Produkt darstellen, notwendig. Diese besitzen einen etwa zehnmal so hohen Wert wie die leichteren Seltenen Metalle. Das alles sollte in 12 Monaten abgeschlossen sein. Anfang 2011 werden wir dann mit der Erstellung einer definitiven Machbarkeitsstudie beginnen, was zu einem Pilot-Verarbeitungs-Testprogramm in Australien und Frankreich führen wird. Dies wird etwa 12 bis 18 Monate in Anspruch nehmen, sodass wir die definitive Machbarkeitsstudie in 2012 abschließen können.


Rohstoff-Spiegel: Grönland wird immer unabhängiger von Dänemark. Ist das gut oder schlecht für Sie?

Greenland Minerals: Das ist sehr gut für uns. Ich denke, Dänemark wird immer in die Belange Grönlands eingebunden sein. Dennoch gab Dänemark erst kürzlich alle Rechte an den grönländischen Bodenschätzen an Grönland ab. Parallel dazu verabschiedete Grönland am 1. Januar 2010 einen eigenen Mining Act. Das bedeutet unter anderem, dass Grönland nun ohne Dänemark Modifikationen an seinem eigenen Mining Act vollziehen kann. Daher baten wir die Regierung Grönlands auch um eine neue Lizenz für das Ilimaussaq-Gebiet unter dem neuen Mining Act. Diese Lizenz wurde uns unterdessen auch erteilt.





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